Full text: (6. Band = 1833, No 17-No 24)

258 IL. Anatomie und Physiologie, 
ist hervorgetrieben; die Ohrmuschel findet man gewöhnlich 
dunkelroth, oder in’s Bläuliche spielend und marmorirt; die Ba- 
cken- und Nasenhaare wie mit Staube belegt; das Haupthasaf 
struppig, trocken, gespalten und wie mit Staub bepudert. Die 
allgemeine Decke der übrigen Körpertheile ist eben so saft- 
arm und welk, am Rücken, an den Vorderarmen, Händen u. 8, W- 
blau marmorirt und den Sterbeflecken und Ecchymosen nicht 
unähnlich. In den Gelenkgegenden, besonders am Knieg® 
Jenke, ist die Synovialhaut oft eingetrocknet und mit den umg“ 
benden Weichgebilden in das Innere der Gelenkhöhle gezogen. — 
Bei Eröffnung. des Schädels findet man die Musculatur 
saftlos; nur hier und da steigen einzelne Tropfen, eines schwar” 
zen, zähen Blutes aus den zerschnittenen Venen hervor. Die 
Späne des durchgesägten Knochens fallen trockener und leich- 
ter von dem Instrumente. Die Gefässe und Blutbehälter def 
harten Hirnhaut zeigen eine ungewöhnliche Ueberfüllung mit di- 
ckem, iheerähnlichem Blute, Die Textur dieser Haut nimmt ul“ 
ter dem Einflusse der Luft bald eine. pergamentartige Beschaf- 
fenheit an. Die Arterien sind dagegen zusammengezogen und 
leer. Die Oberfläche der serösen Haut des Gehirns über” 
zieht ein gummöser Schleim, und die Oberfläche des Gehirp® 
sieht wie bei der Phrenitis. Das Epithelium der Höhlenwände 
erscheint ebenfalls mit einem kleberigen Belege überzogen oder 
auch von einer in den Kammern ergossenen wässerigen Feuch- 
tigkeit bespült. Die Adergeflechte der Kammern, besonders da$® 
hintere Adergeflechte enhalten zahlreiche ausgedehnte, mit schwar” 
zem Blute überfüllte Venen und sehen daher bläulich aus. Die 
Gehirnsabstanz ist mit schwarzem Blute überfüllt und nebst 
Nerven und Ganglien zäher, saftloser und daher leichter, als 
im natürlichen Zustande, in Fasern und Blätter zertheilbar. Da® 
verlängerte Rückenmark ist im Allgemeinen mit dem Ger 
hirne von gleicher Beschaffenheit. — Die Mund-, Nasen-; 
Rachenhöhle und der Schlund weichen bloss in der Fär 
bung vom Normalzustande ab. Die Zunge ist bläulich; di® 
Geschmackswärzchen sind meist schlaff, wässerig, weisslich und 
mit einer dünnen Schleimhaut überzogen, die nur selten gelb- 
lich und dicker ist. Die Schleimhäute dieser Theile sind welk 
entfärbt, oft livid und trocken, die Schleimdrüsen am Rachen“ 
eingange wässerig aufgetrieben und daher mehr. sichtbar. Der 
Speichelapparat ist zusammengefallen, saftlos, trockeneT; 
einzelne Drüsenkörner sind rosenroth und die Blutadernetze der 
um die Mundhöhle gelagerten Speicheldrüsen ausgedehnt. Im 
Kehlkopfe ist die Schleimhaut auffallend trocken, mit theils 
dunkelrothen, theils bläulichen. Flecken versehen. .Der noch vor“ 
handene Schleim ist kleberig oder sulzig (was aır die Vox chole- 
rica erinnert). Die Schilddrüse ist zusammengefallen , kle- 
ner, blau marmorirt, saftarmı und trocken. Wie die Fenae JU 
gulares, so enthält auch die Carotig communis das bekannte
	        
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