Full text: (6. Band = 1833, No 17-No 24)

IV, Chirurgie und Ophthalmologie, . 245 
Scheres Entstehen, durch grössere Schmerzhaftigkeit und durch 
bedeutend grössere Ausdehnung. Unmittelbar nach einer Erkäl- 
tung oder nach Anstrengung des Knies, nach Contusionen u, 8. w. 
bemerkt der Kranke an den beiden Seiten des Gelenkes ober- 
halb des Knies eine Geschwulst von grösserem Oder geringerem 
Umfange, die in 2 Hälften getheilt zu seyn scheint. Im An- 
fange stört sie die Bewegung des Kniegelenks nicht, bald aber, 
bei sehr raschem Wachsen, erschwert sie das Gehen, und man 
findet daselbst eine elastische, flucetuirende Geschwulst mit un- 
Veränderter Hautfarbe; die Geschwulst lässt sich, so Jange sie 
klein ist, hin- und herschieben, wird aber später, bei grösserem 
Umfange, unbeweglich. Der Mittelpunkt derselben ‚befindet sich 
Unter der gemeinschaftlichen Sehne der oben genannten Mus- 
keln und wird durch den Druck der letztern gleichsam in 2 
Hälften getheilt; bloss wenn die‘ Krankheit schon längere Zeit 
bestanden hat, wird diese Sehne erschlafft und gleichfalls aus- 
Sedehnt, und alsdann erscheint die Geschwulst gleichförmiger, 
Unmittelbar oberhalb. des Knies, mit den nebenliegenden Ge- 
Schwülsten, die früher getrennt schienen, ein Ganzes bildend, 
Obgleich der Schleimsack oberhalb des Knies im normalen Zu- 
Stande sich öfter in das Kniegelenk öffnet, so scheint er bei ei- 
Der Vergrösserung sich zu verschliessen; wenigstens hat F. eine 
Communication dieser Geschwulst mit dem Kniegelenke nie wahr- 
Sehommen, Die Krankheit ist mit mehr oder weniger Schmer- 
Zen verbunden, welche bei der Bewegung des Gelenkes eintre- 
ten. Von Ansammlungen von Wasser, Serum oder andern Flüs- 
Sigkeiten im Kniegelenke selbst ist sie leicht zu unterscheiden, 
da Jetzteres, welches nicht mitleidet, von jeder Geschwulst frei 
bleibt. — Bei der Behandlung dieser Krankheit ist besonders 
darauf zu achten, dass alles vermieden werde, was eine heftige 
Entzündung oder sogar Eiterung herbeiführen könnte; also rei- 
zende Umschläge, Einreibungen u. dgl.z3 eben so das Haarseil 
Oder das Aufschneiden der Geschwulst. Ist diese sehr rasch ent- 
Standen, ist sie sehr schmerzhaft, hindert sie dadurch mehr oder 
weniger die Bewegung des Knies, so werden kalte Umschläge 
Ecmacht, Blutegel gesetzt u. 8. w. Sind diese Symptome besei- 
tigt, oder dauert überhanpt die Krankheit schon längere Zeit, so 
hat FF, in der Acupunetur ein‘ Mittel gefunden, welches die Hei- 
lung auf eine rasche und schnelle Weise herbeiführt, Zwölf bis 
Sechzehn Aecupuncturnadeln werden auf beiden Seiten der Ge- 
Schwulst eingebracht, und bleiben in derselben + — 1 Stunde 
Sitzen; nachdem sie wieder entfernt sind, wird ein Compressiv- 
Verband angelegt, und der Kranke zur möglichsten Ruhe ver- 
Wiesen, Eine 4 — ömalige Wiederholung dieser Operation, die 
ine Srosse Schmerzen und ganz gefahrlos ist, befreit den Kran- 
rn Von einem Uebel, welches, vernachlässigt oder schlecht be- 
'andelt, zu bedeutenden Zerstörungen, und selbst zum Verluste
	        
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