2942. = IV. Chirurgie und Ophthalmologie.
Verf. nahm sich vor, die Operation selbst zwar eben so zu ul
ternehmen, doch durchaus nur 1 oder 5 der grössten Knote
zu operiren und die ausgedehnte Haut des Knotens, wenn dies®
selbst nur ein Segment des Knotens, ja noch nicht ein Mal d#®
Dritttheil desselben ausmache, durch den BromrieLD’schen Ha-
ken vorzuziehen, abzuschneiden und die Muskelfibern auf alle
Art zu schonen. Hierdurch wurde sowohl das meist flüssig®
Biut ausgeleert, als auch die fernere Bildung an derselben Stelle
verhütet. Die Operation geschah nach diesem Plane. Die Nach-
blutung war wieder ergiebig und wurde, bis gegen 10 Unze
Blut abgeflossen waren, geduldet. Dann begoss man den unter?
Theil des Intestini recti mit kaltem Wasser, drängte ihn zurück
und brachte die oben erwähnte Tamponade an. Ohnmacht €”
folgte nicht, auch währte das Brennen nicht so lange und das
Befinden besserte sich mit jedem Tage. Da das Austreten
anders, als beim Stuhlgange vorkam, machte ‚auch das Geheß
weniger Beschwerde. In den nächsten 10 Tagen folgte steßß
Bluten so lange, als beim Stuhlgange der untere Theil des Mast-
darms hervortrat. In den folgenden 14 Tagen wurde nach jede!
Oeffnung der hervorgetretene Theil des Mastdarms mit Soh
Alum. und Dec. Querc. gewaschen, um, bei Erschlaffung d®
Intestini recti und des Sphincteris ani in diesem Theile mehr
Spannkraft hervorzurufer, Patient nahm nun an Munterkeit bald
zu, ging täglich aus, ritt viel und machte Reisen. 5 Jahre sp”
ter liess er sich einige neue Knoten durch den Verf. operire
Seitdem ist er, jetzt im 71. Jahre stehend, sehr munter und
rüstig. An Kliystiere hat er sich aber so gewöhnt, dass er sich
diese fast täglich selbst giebt, wenn der Stuhl nicht gleich aß
frühem Morgen sich. einstellt. — Ausser diesem Falle hat BR
noch mehrere dergleichen auf die erwähnte Weise mit ‚Glück
behandelt. Wenn die von einem Hämorrhoidalknoten sehr b“
lästigten Kranken die Operation nicht schenten, und das Hervol“
getretene durch längeres Vorliegen ausserhalb der Aftermündun$
eine Härte erhalten. hatte, die weder zertheilt, noch durch tn
terung beseitigt werden konnte, machte R. die Sache kurz. Mi
kleinem convexem Bistouri spaltete er in einem Zuge die Ge”
schwulst und so ging aus der klaffenden Wunde das. bereits g“
ronnene, weder zur Zertheilung noch zur Eiterung sich ansch:‘
ckende Blut hervor. Die Geschwulst schwand sogleich und die
Wunde, die man mit Ung. rosatum, dem wohl auch Bals. ind
zugesetzt wurde, bestrich, beilte bald für immer zu. (0. Gräfe
u. v. Walther’s Journ. d. Chirurg, u, Augenheilkunde, Bd. 1°”
Hft. 3.) . (K— e.) ...
171. Fall von spontaner Heilung eines Dammrif
ges; aus amtlichen Berichten. Eine 22jährige Frau wurde 9
ter Beistande einer unerfahrenen Hebamme anscheinend güC
lich entbunden und befand sich in den beiden ersten Tagen er
der Entbiadung ganz wohl. Mit dem 8. Tage aber erkrank