IV. Chirurgie und Ophthalmölogie. 289
der Aftergefässe vorkommen‘, die Gesundheit ünter Umständen
sehr stören, die natürlichen Verrichtungen der Därme hemmen
ünd Stehen und Sitzen sehr erschweren, ja sogar ganz verhin-
dern. Wenn in sdlchen Fällen innere und’ äussere Mittel nichts
helfen, kann oft noch ein operativer Eingriff die pathologischen
Entartungen beseitigen, dynamisch-somatische Störungen .ausglei-
chen. und so‘ allein Wiederkehr des allgemeinen Wohlseyns her-
Yorrufen, also drängend werdein, Es wird daher at keine‘ Ope-
Tation zu denken seyn, wenn bei dergleichen Abnormitäten in-
erg oder äussere Mittel grosse Erleichterung bringen, die Kno«
ten mur klein sind end nach geringen Mitteln verschwinden, oder
Wenn sie schon Jahre lang zugegen waren, ohne die täglichen
Sedes zu beeinträchtigen, ünd ohne grosse Unbehaglichkeit her-
VörZubringen. Schmerzen diese Pseudobildungen, s6 ist Ung,
ülthaene mit Extr. opü oder Exrtr. Hyose., Butyr. Cacao und
OL. Verb. der Empfehlung werth. Bei schr heftigen Schmerzen
Sind Blutegel wo möglich auf die Geschwulst zu setzen und dann
Ist für reichliche Nachblutung zu sorgen. Dämpfe von Heusa-
Men oder erweichenden und aromatischen Mitteln tragen biswei-
len zur Zertheilung und Verminderung der Schmerzen bei. Selbst
frisches kaltes Wasser kann aufgeregte Sensibilität in diesen Ge-
bilden oft allein sehr mässigen, und oft ist zur Zertheilung das
lägliche einmalige Einreiben von Ung. oxzyd. rubr. oder von Ung.
kal, hydrojod. oder Ung. Zinc. mit Extr. opüi sehr gut. Durch
UNvorsichtiges KEinreiben wird oft schnell Schmerz hervorgeru-
fen, durch kalte Fomentationen von frischem Wasser aber und
durch Aq. Saturn, mit Tinct. opi auch bald wieder beseitigt.
Von Hausmitteln. gehören hierher: frischer, kalter, noch nicht
Sckochter Milchrahm, frische, ungesalzene Butter, ungesalzenes
Schweine- und Gänseschmalz, reines Olivenöl mit geschmolzenem
Wachse, weieser Käse, Kartoffel- und Karottenbrei und Eiweiss,
Die letzten 3 Mittel dürfen nicht, bis sie ankleben, liegen blei-
ben, da sie dann nur mit Schmerz abzunehmen sind. Haben
diese Mittel Palliative Erleichterung gebracht, ist aber die Be-
Schwerde beim Sitzen geblieben, oder beim Gehen Gefühl des
Hervortretens und wirkliche Herabsenkung einzelner Knoten zu-
S°gen, und konnte man den in Rede stehenden Entartungen
durch toncentrirte Fomentationen Ues Det. Quert., des Alauns,
der Ratanhia bei reizloser Diät nicht abhelfen, dann ist bereits
Indication zar Operation vorhanden. Mehrten ‚sich hingegen die
lästigen Symptome, werden die Verrichtungen der Därme noch
SEstörter und treten durch cönsensuelle Aufregungen andere Krank-
heitserscheinungen hinzu, welche weder durch die erwähnten
CUsseren Mittel, noch durch sogenannte Änti- haemorrhoidaliu
Grem, tart., Kali tart., Kal. sulph., Magnes. sulph., Sal
rm, Carolin., Carb. tiliae puld., künstliche, salinische Mi-
NCralwässer u. s. w. noch durch den Karlsbader Sprudel, besei-
Üßt, noch durch Lavements von sthleimigen, Ööligen und salzi-