Full text: (6. Band = 1833, No 17-No 24)

1V. Chirurgie und Ophthalmologte, 237 
oben nach unten, dem Längendurchmesser des Ventrikels ziem- 
lich gleichlaufende 1 Zoll lange Wunde, welche die Seitenwand 
des Ventrikels nur sehr wenig schräg durchdrang und in dem- 
selben in der Länge von + Zoll mündete. Auch in die Scheide- 
wand der Ventrikel war der Säbel gedrungen ,. ohne jedoch die- 
selbe zu durchstechen. In der rechten Brusthöhle sah man we- 
der Verletzung , noch etwas Krankhaftes. Der Säbel, mit dem 
diese Verletzungen gemacht worden waren, war ein gewöhnlicher, 
etwas langer, vorn mässig gebogener Infanteriesäbel, dessen Spitze 
einige Zoll zweischneidig und sehr scharf war, [Med. Zeit, v. 
Vereine f. Heilk. in. Preussen, 3833, Nr. 29.] (K-—e.) 
16%. Ueber die Hülfsmittel zum Zurückbringen 
Incarcerirter Brüche; von Dr. Rısss dem Vater. — Seit 
25 Jahren gelang es dem Verf., eine grosse Anzahl eingeklemm- 
ter Brüche auf eine wenig gebräuchliche Weise zu reponiren, zu 
Welcher ihm der folgende Fall Anleitung gab: Kin junger Mann 
von 27 Jahren hatte seit 12 Monaten einen Inguinalbruch rech- 
ter. Seits, der durch ein Bruchband leicht zurückgehalten wurde, 
und auch, wenn er. letzteres nicht trug, selten heraustrat. Am 
4. October stand er in den Reihen der National- Garde, welche 
Kartätschenfeuer auseinander trieb. An diesem Tage hatte er 
sein Bruchband vergessen, fühlte einen heftigen Schmerz und 
Seinen Bruch heraustreten. Mit Mühe kam er nach Hause und 
blieb die Nacht ohne Hülfe, Die am andern Tage gerufenen 
Chirurgen konnten den Bruch nicht zurückbringen; es entwickel- 
ten sich die entzündlichen Zeichen; Abends war derselbe so wie 
der Leib äusserst empfindlich; der Kranke erbrach alles Genos- 
sene, welche Anstrengung besonders Schmerzen erregte; der 
Puls war klein und sehr schnell. Mehrere Aderlässe, Bäder und 
andere Mittel blieben ohne Wirkung. Um 2 Uhr des Nachts 
wurde der Kranke sehr unruhig, und R. glaubte, dass es ihm Er- 
leichterung verschaffen würde, wenn man die Eingeweide vom 
Bauchringe weg, nach dem Zwerchfelle zu leitete. Er schlug 
also eine Matratze zusammen, so, dass der obere Theil über 
den untern hervorragte, und bildete auf diese Weise eine ge- 
neigte Fläche; nun schob er diese Matratze unter den Kranken 
dergestalt, dass der Steiss etwas unter die Mitte derselben zu 
liegen kam, wodurch das Becken. mehr gehoben wurde und hö- 
her stand als die Brust; unter den Kopf legte er. ein ganz leich- 
tes Kissen. Er hoffte, dass die hinabgleitenden Eingeweide die 
Im Bruche befindlichen Theile nach dem Epigastrium ‚hin ziehen 
Würden, Dabei wendete er, trotz der übeln Meinung ,. die man 
Segen kalte Mittel hatte, eine Blase mit klar gemachtem Eise 
auf den Bruch an. Sehr schnell trat Besserung ein; der Magen 
aber vertrug noch nichts, Als R. die Eisblase umtauschte, er- 
Schien der Bauch schon kleiner und weit weniger empfindlich. 
De 4 Uhr konnte er schon stärker drücken, ohne dass der Kranke 
Chmerzen empfand; deshalb versuchte er nun die Taxis, und
	        
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