Full text: (6. Band = 1833, No 17-No 24)

IV. Chirurgie und Öphthalmologie. 235 
Schlaflosigkeit, Ausser Schröpfköpfen, welche die Kopfschmer- 
zen etwas linderten, blieben alle übrigen Mittel, als kohliensau- 
res Eisen, Jod, Morphium acetic., Blasenpflaster und Blutegel, 
Ohne Wirkung. Nach 4 Monaten unveränderter Leiden zeigte 
Sich eine Exfoliatian an dem Knochen. Da man die /Ansicht 
hatte , dass der Schmerz von dem Theile des Stumpfes ausgehe, 
Wo der Nerv. medianus durchschnitten war, so unternahım der 
behandelnde Arzt das Ausschneiden eines Stückes dieses Nerven; 
er machte gerade, unter der Achselgrube nach dem Verlaufe des 
Medianus einen Einschnitt, legte ein 3 Zoll langes Stück die- 
ses Nerven bloss und schnitt es ab. Die Kranke hatte die Km- 
Pfindung,, als zerre man an dem Stumpfe, und klagte über Stumpf- 
heit in demselben. Unmittelbar darauf aber fand sie sich von 
allen Schmerzen befreit, und konnte selbst starken Druck ertra- 
Sen. Nach der Operation traten Schlaflosigkeit, heftige: Mopf£- 
Schmerzen und Fieber ein, welche aber durch einen Aderlase 
gehoben wurden. Die Heilung der Wunde. erfolgte bald, worauf 
die Schmerzen nie wieder zurückkehrten. [Lond. med. Ga%. —— 
% Froriep’s Notizen, Nr. 811, 1833.] Fr. . 
165. Bedeutende Erweiterung des ganzen Brust- 
theiles des Oesophagus, als Ursache einer Dyspha- 
Sle; ‚von Dr. Hannay. — C., 38 Jahre alt, fühlte beim Fissen, 
als wenn die Bissen unten am Sternum sitzen blieben, und nur 
Mit Mühe weiter geschoben würden. Diese Empfindung hatte 
Mit einem krankhaften Gefühle angefangen, welches früher in 
der Regio epigastrica beim Essen entstand, sich aber nach. ‚und 
Nach so steigerte, dass es in der letzten Zeit unerträglich wurde, 
besonders nach starken Mahlzeiten doch hatte die Art der‘ Spei- 
sen darauf keinen Einfluss. Erst nach ‚einigen Stunden nahm 
diese Empfindung ab; Erbrechen aber erleichterte gleich.‘ In- 
strumentelle Untersuchung stiess auf kein Hinderniss; der Brust- 
ton war gesund und Auscultation und Percussion gaben kein Licht, 
Der Kranke gestand, dasg er schon in seiner Kindheit dur'ch .ei- 
hen heftigen Schlag auf die Brust zu diesem Leiden g:ekom- 
men 8ey.. Der Gesundheitszustand war durch öftere Excegsse im 
Essen und Trinken alterirt, welche sein Leiden jedes Mal sehr 
*eigerten; da hingegen Mässigkeit es linderte. Eines Tagızs fand 
man ihn 2 Stunden nach einer reichlichen Mahlzeit todt auf.ei- 
kem Sorgenstuhle, wo er nach dem Essen zu ruhen pfle gte. .— 
Im Gehirn fand sich bei der Section, ausser einer bede1ntenden 
Injection des Plexus choroideus, nichts Krankhaftes, Die Lun- 
SR strotzten von Blut. Unter der rechten Lunge fand man -ei- 
nen langen, mit Flüssigkeit gefüllten Sack, auf der Wir belsäule 
liegend und bis in die linke Brusthöhle reichend; es war der 
Oesophagus, der yon dem Punkte an, wo er in die Brust ‚fritt, 
30 ausgedehnt war, . Die stärkste Ausdehnung war im gsefüllten 
Zustande 6 Zoll im Umfange. Am Diaphragma war er -wieder 
%9N natürlicher Weite, Die Wände der Ausdehnung waren von
	        
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