228 = JV. Chirurgie und Ophthalmologie,
Horns ununterbrochen fortlaufen, sondern Abstufungen bilden,
die sich auch durch weisse kreidenartige Färbung bemerklich
machen, wie wenn ein Widderhorn von der Raspel angegriffen
ist. Nach Klang und Gefühl ist das Horn ganz dicht. Um die
Basis herum ist die übrigens in der Farbe unveränderte Haut
an den Seiten des Horns in die Höhe gehoben, etwas rundlich
aufgewulstet und legt sich ganz so an’s Horn an, wie die Haut
der Finger an die Nägel zu beiden Seiten der Lunula. Ob die
Einfügung eines solchen Hornes der Einfügung eines Fingern#“
gels ganz und in allen Punkten entspricht, lässt sich nicht be“
haupten. Dass übrigens das Horn bloss Product der Haut ist
und mit den tieferen Theilen, namentlich mit den Knochen g#!
nicht zusammenhängt, geht aus der Leichtigkeit hervor, mit de!
sich das Horn schieben, ja sogar heben lässt, wobei die runz“
lige Haut des Gesichts angespannt wird, ‚ohne dass der minde-
ste Schmerz entsteht, wie überhaupt während Entstehung de®
Horns nie Schmerz zugegen war. Diese Afterhornbildung liess®
sich leicht und sicher exstirpiren, aber bei dem hohen Alter der
Frau könnte ein solcher sonst unbedeutender Eingriff doch leicht
üble Folgen haben. Es ist daher wohl gerathener, davon abzu“
stehen, um so mehr, da die blinde. Frau so nicht mehr öffent“
lich sich zeigt und die Angehörigen an ihren nichts Ekelhaftes
und Abstossendes habenden Anblick gewöhnt sind. [Casper’s Wo
chenschrift f. d. ges. Heilk., 1833, Nr. 20.] (K— ee.)
162, Bedeutende Geschwulst der rechten Wang®
bei einem Kinde, deren Sitz der Sinus maxrillariß
war; von J. GEnsouL. — Dieselbe beobachtete G. bei einem
13jährigen Knaben im Hötel-Dieu zu Lyon, Die Hautbedeckur“
gen und Muskeln der Wange waren in die Höhe gehoben, abe
weder in Hinsicht der Farbe noch der Consistenz verändert
Das Gaumengewölbe war in den Mund herabgedrückt, die recht®
Nasenhöhle verschlossen, die Nase nach links gedrängt, Keiß
Druck ' vermochte die Geschwulst zu verändern; Schmerzen fehl“
ten sowohl jetzt, als früher. In der Hoffnung, dass die G®
schwulst zum Stillstehen werde gebracht werden, entschloss sich
G. mehrere Monate nicht zur Operation; dieselbe wurde abef
unvermeidlich, indem die Geschwulst fortwährend wuchs und
schon das rechte Auge in seinen Bewegungen beeinträchtigt®
G. glaubte es mit einer Hyperostose zu thun zu haben. Durch
einen geraden Schnitt vom innern Augenwinkel bis zur Ober“
lippe, durch einen zweiten vom untern Dritttheile des ersten
Schnittes bie zum Ohrläppchen, und durch einen dritten vo?
hier bis zum äussern. Ohrwinkel bildete er einen vierseitigeP
Lappen, den-er nach oben zurückschlug. Ehe er zur Abtragup&
des Knochens schritt, stiess er, um sich über die Natur der
Geschwulst näher zu unterrichten, einen dünnen Meissel. unter
der Augenhöhle schief ein und gelangte damit nach :einig®®
Schwierigkeiten in die Highmor’s- Höhle. Als er. den Meissel