Full text: (6. Band = 1833, No 17-No 24)

220. MH. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik, 
des darunter liegenden Knochens legt man am liebsten über ein 
mit Ung. praec. rubr. bestrichenes Charpiebäuschen ein grosses, 
dick mit Kmpl. mercur. hestrichenes Pflaster, das dann ein we- 
sentlich zur Erweichung der abnormen Härte beitragendes per- 
manentes Balneum vaporosum unterhält. Ein solches Pflaster 
leistet auch die trefflichsten Dienste gegen Geschwülste aller Art, 
vorzüglich gegen Knochengeschwülste, obwohl eine Einreibung 
aus Ung. neupol. et Linim. vol. camph. ana in diesen Fällen 
oft vorzuziehen ist und leichter, zum Zwecke führt, Gegen Ge- 
schwüre im Gaumen und Schlunde dienen, wenn ja etwas ange- 
wendet werden soll und muss, Pinselsäfte von Sublimat und Ro- 
senhonig mit oder ohne Liguam. myrrh. Dies Mittel kann man 
mit Wasser verdünnt auch in die Nase spritzen. Füllen sich 
nach Ozaena die Nasenlöcher mit unausstehlich riechenden Schleim- 
pfröpfen , ;so lässt man eine ziemlich concentrirte Auflösung des 
Lapis infern. in die Nase ziehen, worauf dies Uebel bald weicht. 
Ein wichtiger Punkt bei Behandlung dieser Krankheit ist Regu- 
lirung der Diät. Hungercur ist eben ‘nicht zur Heilung nöthig- 
Wenn aber der Verf. im Allgemeinen. ein Vorurtheil gegen die 
Hungercur in ihrer ganzen Ausdehnung hegt, so erklärt er doch, 
dass ohne strenge Diät keine Heilmethode etwas gegen dies Ue- 
bel vermöge. Er empfiehlt dringend nicht mehr zu: geniessen, 
als durchaus zum Lebensunterhalte nöthig ist,.und verbietet ge 
salzenes, saures und fettes Fleisch, Speck, Geränchertes, gro- 
bes schwarzes Brot und Obst. Robusten, vollblütigen Menschen 
mit trefflichem Verdauungsapparat wird letzteres in geringel 
Mengej, doch nicht gleich nach den Pillen, erlaubt. Milch, fri- 
sche, nicht saure Buttermilch, Reiss und Grütze in letzterer ge- 
kocht, Biersuppen, leichte Gemüse und dünne Fleischsuppen ha- 
ben sehr selten Contraindicationen: Kartoffeln sind ‚in der Re- 
gel schädlich, so auch Kaffee und Branntwein.. . Körperliche Be- 
wegung im Freien, oder bei schlechter Witterung im Hause ist 
ausser der Zeit des Schwitzens von grossem Nutzen,-auch wer- 
den die so schon zum Melancholischen hinneigenden Kranken 
dadurch erheitert. — Bei dieser Behandlung weicht die Krank- 
heit meist nach 6 bis 10 Wochen, bisweilen auch erst nach 15 
bis 20 Wochen. ‚Dann. ist aber das Uebel sehr inveterirt und 
complicirt, oder der Kranke macht Diätfehler, schwitzt nicht, 
erkältet sich u, s. w.. Bei. Complication. mit Scropheln sind oft 
Bäder von salzigem Seewasser unentbehrlich, doch nur gegen das 
Ende der Cur. Statt des Sublimats kann man hier oft Aethiop. 
antimon. reichen und die Geschwüre mit einem saturirten Dec. 
cicutae mit Sublimat bedecken.. Complication: mit. Krätze macht 
grosse Schwierigkeiten: Oft musste D. Schwefelmittel und Schwe- 
feibäder interponiren, :kam aber doch oft nur sehr spät zum Ziele. 
Kinmal erwieser sich ‚scharfe Kalibäder nach TıLesius ‚sehr nütz- 
lich... D, erwartet von diesem. Mittel viel :—:.Wo Geschwüres:
	        
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