Full text: (6. Band = 1833, No 17-No 24)

IL. Pathologie, Therapie und medieinische Klinik. . 211 
ist, dass man sie, bleibt man auf demselben: Wege der Behand- 
lung, unmöglich wird aufhören sehen,. und‘ endlich Verschwä- 
rungen und Verengerungen, welche eine stete Erregung des Ca, 
nals unterhalten. ;.In Folge dieser Betrachtungen schlägt der Vrf. 
folgendes Verfahren ein: 1) berücksichugt er, ob der Tripper 
idiopathisch oder symptomatisch ist, 2) ob er eine Specificität 
zeigt, in welchem Falle aber, so lange die Eutzündungsperiode 
anhält, 'erstere als nicht vorhanden betrachtet wird, und 3) wer- 
den die Complicationen berücksichtigt. . Die Erectionen und der 
Erethismus der Geschlechtstheile solleh: mit einigen“ Pillen aus 
Kampher und Opium, so wie allgemeinen Bädern behandelt wer- 
den; sobald die Blennorrhöe nicht syphilitisch ist, wird ein mäs- 
iger Beischlaf, ist er im Gegentheile syphilitisch, die. Mastur- 
Pation angerathen. Nach Entfernung aller Complicationen be- 
dient sich der Verf. adstringirender KEinspritzungen. Weder Cu- 
beben noch Copaivbalsam hat er je nöthig gehabt, seine‘ Kran- 
ken aber stets schnell hergestellt, Zu Ende der‘Cur wird pur- 
girt,. und war ‘das Leiden ein specifisches, so wird, wenn es 
die Kranken verlangen, Mercur verordnet. - [Archives gener.. de 
Med, , Mai, 1833.) (H—r.) 
‘ 150. Lues nach Tripper; mitgetheilt von Dr. Arnust- 
MER in Duisburg. Schon oft wurde behauptet, dass jede Gonor- 
Thöe, auch die durch venerische Ansteckung, 'ein primitiv- rein 10- 
Cales Leiden -sey, dem der ächt syphilitische Charakto« a! ZU- 
gesprochen werden, und das auch keine allgemeine Syphilis her- 
Vorrufen könne.‘ ScHMIDTMANN theilte im vorigen Jahre in Hu- 
FeLAND’s Journale (Summar., Bd. IL, Nr. 308) einen: Fall mit, 
Wo nach einem verschwundenen Tripper sich Chanker ‚der Vor- 
haut und später allgemeine Syphilis erzeugt hatte. Der Kranke 
hatte eich ihm erst 14 Jahre nach begonnener Durchseuchung zur 
Cur anvertraut und wurde von ihm zum Gegenbeweise der An- 
nahme einer nicht syphilitischen Natur des Trippera benutzt; — 
Einen noch treffendern Beitrag zur Widerlegung dieser A.ınahme 
liefert A, durch nachstehenden Fall: Kin zartgebauter, bisher 
völlig gesunder junger Mensch bekam einen syphilitischen Trip- 
per, ‘Als das entzündliche Stadium vorüber war, der‘ Ausfluss 
aber noch nicht ganz aufgehört hatte, musste er auf Reisen ge 
hen,‘ wo sich das Uebel in die Länge zog und die Schleimab- 
Sönderung ziemlich reichlich blieb, er aber doch täglich reiten, 
sich viel bewegen und kein gehöriges Regim beobachten konnte. 
Nach einem halben Jahre sah ihn A.. mit völlig ausgebildeter 
allgemeiner Lues wieder. Ver 2 Monaten hatten sich nämlich 
Zuerst Condylomata acuminata auf. der Eichel gebildet, ‚diese 
Waren meist wieder aufgegangen und’ nun hatten sich Condylo- 
Mata lata inter clunes gezeigt, der behaarte Theil des Kopfs 
Wär mit juckendem, trocknem Ausschlage bedeckt, an der Stirn 
fand sich Corona venerea, und im Schlunde bemerkte man um 
Sich fressende chankerartige Geschwüre. Der Kranke versicherte
	        
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