Full text: (6. Band = 1833, No 17-No 24)

H. Pathologie, Therapie und medieinische Klinik, 205 
ter Husten und häufiges starkes Herzklopfen. ‚ Die Gemüthsstim- 
mung war dabei höchst melancholisch, Die genannten KErschei- 
nungen nahmen täglich zu, Fieber und Abzehrung stiegen, und 
die Kräfte sanken immer mehr, bis am 6. März, nach heftiger 
Beklemmung und starkem Herzklopfen, Paralysis pulmonum ein- 
trat und nach einigen Stunden der Tod erfolgte. Ueber ‚das 
frühere Befinden liess sich nur ermitteln, dass Patient schon in 
der Jugend sehr schwach war, doch bis vor 8 Jahren keine be- 
deutende Krankheit zu überstehen hatte. Seitdem litt er am 
Unterteibe. Vor 6 Jahren bekam er Scharlach, der lange mit 
Herpes (?!) verwechselt und mit erhitzenden schweisstreibenden 
Mitteln behandelt würde, wodurch entzindliche Kolik und ‚Le- 
bensgefahr entstand. Seitdem konnte sich der Kranke nicht wie 
der erholen und litt später besonders häufig an Koliken. Bei 
der Section der sehr abgemagerten Leiche, deren Haut gelblich, 
der Bauch aber aufgetrieben, rund und steinhart war, fand sich 
Im rechten Cavum thoracis ziemlich viel Flüssigkeit. Die rechte 
Lunge war verwachsen, sonst gut, die linke ganz fest mit den 
Rippen verwachsen und ganz vereitert. Im Herzbeutel fand sich 
kein Wasser, Das Herz war normal gross, ohne besondere Fett- 
Ablagerung, Im Ostium venosum des linken Ventrikels zeigte sich 
eine Verknöcherung, die fast einen vollkommenen Ring bil- 
dete und sowohl die Valrulae mitrales unbeweglich machte, als 
auch die Oeffnung selbst. bis auf einen länglichen Spalt verengte, 
durch den kaum ein kleiner Finger durchgeführt werden konnte, 
Besonders ‘stark ragte die Verknöcherung nach der linken Vor- 
kammer hinein und hatte hier die die Vorkammer auskleidende 
Haut so zerstört, dass sich dem anfühlenden Finger die ganze 
Öberfläche rauh mit nadelartigen Spitzen darbot. Das stärkste 
mehr als 1zollige Knochenstück dieses Knochenringen war der 
Scheidewand der Vorkämmer und dem obern "Theile der Schei- 
dewand der Herzkammer zugewendet und machte auf der plat- 
ten Seite des Herzens unter der Kranzvene einen starken Vor- 
3prung. Das Peritonium war fest mit den Unterleibseingewei- 
den verwachsen, grossentheils mehrere Linien dick, skirrhös ver- 
härtet und mit‘ mehreren harten, dicken Inseln durchsäet. Die 
Zu grosse Leber hatte eine einige Linien ‘dicke, harte, knorpel- 
artige Rinde, die übrige Substanz war ziemlich normal, die un- 
tere Fläche so mit dem Magen verwachsen, dass man diesen 
Öffnete, als man die Trennung versuchte. Die mit dem Fundus 
Ventriculi verwachsene Milz hatte eine ähnliche nur dünnere 
Cruste als die Leber. Die rechte Niere war mit der Leber 
Verwachsen und aufgelöst; die linke normal, aber mit der Milz 
Verwachsen. [Casper’s Wochenschr. f. d. ges. Heilk., 18833, 
Nr. 24.] (K—e.) 
‘ 147. Ueber angeborene und ererbte Syphilis; von 
Dr. A. Beyer, Man hat behauptet, dass von venerischen Schwan- 
Sen geborene Kinder in der Regel entweder frühzeitig geboren
	        
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