Full text: (6. Band = 1833, No 17-No 24)

IV. Gynäkologie und Pädiatrik, 189 
die Entzündungshärte schon auf die nahegelegene Haut des Tho- 
rax fortgepflanzt hat, da. operire man nicht mehr. Die An- 
Schwellung der Achseldrüsen bildet keine Gegenanzeige, da. sie 
eben sowohl wie die Bubonen der Inguinaldrüsen beim Tripper 
Oder bei venerischen Geschwüren nur consensuell seyn kann, und 
wie diese oftmals ohne Mercurialbehandlung verschwinden, so 
zertheilen sich die consensuellen Bubonzes axillares häufig nach 
Entfernung der skirrhösen Brustdrüsen. — Der Verf. verrichtet 
die Operation nach DururyTaen hinter der auf einem Stuhle si- 
tzenden Kranken stehend, aber nicht um den Zuschauern einen 
freiern Anblick zu gewähren, sondern um nicht von dem aus 
den zerschnittenen Arterien hervorspritzenden Blute befleckt und 
dadurch aufgehalten zu werden; bei,.der rechten Brust ist dies 
Verfahren noch leichter als bei der linken; ist die Haut mit der 
Geschwulst verwachsen, so macht er einen Zirkelschnitt um die 
ganze Brust herum, ohne die Haut zu schonen; ist sie aber noch 
beweglich und anscheinend gesund, so schneidet er nur ein ver- 
hältnissmässig grosses ovales Stück,heraus, präparirt die übrige 
etwas zurück und trennt die Brust vom Thorax; der Schnitt wird 
immer von ‚unten angefangen, damit nicht das von oben herab- 
Aiessende Blut störe; nach beendigter Operation muss mit dem 
Finger genau untersucht werden, ob noch, wenn auch noch so 
kleine verhärtete Knöpfchen. zurückgeblieben sind, denn auch 
diese müssen sorgfältig entfernt werden. In den ihm zuletzt vor- 
gekommenen Fällen hat der Verf. mit‘ dem besten Erfolge die 
Torsion der durchschnittenen Arterien, nach AmvssaT, verrich- 
tet; bei kleinen Arterien und zumal wenn man per primam in- 
tentionem heilen will, ist sie immer der Unterbindung vorzuzie- 
hen; bei grosen Gefässen, z. B. bei Amputationen von grossen 
Gliedmaassen, wagt er indess noch nicht, sich auf die 'Torsion 
zu verlassen, sondern unterbindet. Die Henung por vuppueusdu- 
nem zieht er der per primam intentionem vor, da, zumal wenn 
längere Zeit ein offenes secernirendes Geschwür bestand, die 
plötzliche Unterdrückung der gleichsam habituell gewordenen Se- 
cretion leicht nachtheilig werden kann; wo keine Haut geschont 
werden kannte, lässt sich ohnehin nicht per primam intenlionem 
heilen; wohl aber wenn noch kein offenes Geschwür zugegen ist 
und genug gesunde Haut gespart werden kann. In den 9 vom 
Verf, beobachteten Fällen von Brust-Skirrhus und Cancer, von 
denen er 6 operirte,. hat er noch nie die Heilung per primam 
intentionem versucht, weil. ihm die Fälle ‚nicht dafür geeignet 
Schienen, und weil er früher noch der Meinung war, dass das 
Gift durch eine längere Zeit unterhaltene Eiterung noch vollends 
ausgeschieden werden müsse; in 4 Fällen waren die Achseldrü- 
Sen derselben Seite angelaufen; in 2 musste er sie ausschneiden, 
in 2 aber zertheilten gie sich später von selbst. — Die Opera- 
tion des Lippenkrebses, die der Verf. 8 Mal, sämmtlich mit 
Slücklichem Erfolge gemacht hat, wird eben 8o leicht verrichtet,
	        
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