178 HL Chirurgie und Ophthalmologie
Ligamente des Fussgelenkes leisteten, konnte erst allmählich
durch den Apparat überwunden werden, Es geht indess beson-
ders aus dem ersten Falle hervor, dass die Wadenmuskeln den
meisten Widerstand leisten, da derselbe Apparat schon vorher
benutzt worden war, ohne die Stellung des Fusses zu verbes-
Sern, indem: er bald Excoriationen hervorbrachte, die seine wei-
tere Anwendung hinderten. — Unter den Veränderungen, ‚die
der Verf. mit DeLrEca’s Verfahren vornahm, besteht die vor-
zZüglichste in der Art der Durchschneidung: Die Vortheile sprin-
gen in die Augen, da in beiden Fällen die kleinen Wunden durch
erste Intention verklebten und schon am 10. Tage ‚die Extension
der Zwischensubstanz begonnen werden konnte, zu der DELPECH
erst am 28, Tage schreiten durfte. Auch verheilten. die Haut-
narben durchaus nicht mit der Sehne, was sehr zu berücksich-
tigen ist, da im letzten Falle die Zerrung der Haut bein Ge-
hen; wo die Sehne auf+ und abgleitet, sehr beschwerlich wer-
dem kann. ‘ Sehr bemerkenswerth ist in beiden Fällen die gleich-
mässige Erzeugung der Zwischensubstanz,‘ da sie an Dicke der
Sehne ‘so wenig nachgiebt, dass man nur durch Vergleichung: mit
den Hautnarben die verdünnte Stelle entdecken kann.‘ Diesen in
Deupech’s Falle nicht vorkommenden Umstand kann man sich
nur dadurch erklären, dass bei des Verf’s; Art der Durchschnei-
dung vermuthlich die hintere Wand der Sehnenscheide unverletzt
bleibt, und diese gewissermaassen der ausschwitzenden Lymphe
äls Form dient. St. hat‘ sich übrigens eines andern Apparates
als DrırscHh bedient, weil ihm: die sichere: Anwendung dessel“
ben bekannt und DeLpecH selbst mit. dem 'seinigen nicht - zu“
frieden war. Ehe man in schlimmen Fällen ‚des Klumpfusses
die Operation vornimmt, ist es wohl von wesentlichem Nutzen,
wenn man einige Wochen vorher den Apparat anlegt, theils um
seitliche Abweichung des Fusses zu verbessern, theils um sich
in der Anlegung desselben zu üben, weil ungeschicktes Anlegen
nach der Operation Excoriationen bedingt, die lange‘ die Cur un“
terbrechen; wo dann der günstige Moment für Extension der
Zwischensubstanz verstreichen kann. Der‘ mehrmals erwähnte
Apparat. besteht aus einer hölzernen Schiene, die für Ferse und
Gegend der Achillessehne einen abgerundeten Ausschnitt hat und
sich in 2 Leisten endigt, auf denen mittelst stählerner Schieber
ein hölzernes Fussbret auf- und abgleiten kann. Die stählernen
Schieber sind 80 eingerichtet; dass der den ställernen Zäpfen
des Fussbretes aufnehmende‘ Ring nicht mit denselben vernietet
ist, sondern sich ürehen kann, ‘Hierdurch kann man dem Fuss-
hrete eine beliebige schräge Stellung zur Seite geben, da: der
eine Schieber höher, als‘ der andere zu ‘stehen kommtf, - Eine
Walze mit Knöpfen und Stellrade verbindet‘ die beiden Leisten
der Schiene; und etwa in der Mitte: derselbefi seitwärts: befinden
sich ein paar kleine zur Aufnahme einer Schnur gefalzte Räder.
Bei Antegung des Apparates wird der eingewickelte, mit-wolle-