158 Il. Chirurgie und Ophthalmologie.
und alle Beschwerden gleich aufhörten. — Hierauf ward der
Kranke, um das Eindringen des Blutes in die.Trachea zu ver“
hüten, auf den Bauch gelegt und nach einer halben Stunde ein-
fach und nicht fest verbunden. . Nach 4 Tagen ward der Ver-
band abgenommen.. Es drang keine Luft durch die Oeffnung
und die Wunde ward nun mit Heftpflaster vereinigt, und eine
rosenartig entzündete Stelle mit trockner Leinwand ‚bedeckt, wo-
nach die Eruption bald verschwand und die Wunde heilte. E®
war strenge Diät vorgeschrieben, erst am 4, Tage dünne Supp®
und am 7. etwas. feste Speise erlaubt. — Hieraus ergiebt sich:
dass das Nichtvorhandenseyn des Hustens kein genugsam ‚vernei-
nendes Zeichen der Anwesenheit fremder Körper in der Luft-
röhre sey. [Gazette medicale de Paris, Nr.49, 1883.] (Fr.)
12%. Fälle von Empyema, durch die Operation
geheilt; von Hesein in Tours. 1) Empyema durch Zu-
rücktreten der Pocken entstanden. P. B., 25 Jahre
alt, ein Tischler, zärtlicher Constitution und 1ymphatischen Tem-
peraments, kam am 1. Jan. 1832 in’s Hospital mit einem starken
Fieber und ausbrechenden Pocken. ‚Er war so aufgeregt, das®
er nicht im Bette zu erhalten war, weshalb, aller Revulsivmittel
ungeachtet, der Ausschlag nur unvollkommen' erschien und auf
die Brust sich warf. Ende Januars war der Athem kurz, schwer
und häufig; Druck und Schwere auf dem Zwerchfelle;. Erstickung
bei jeder Bewegung; fortwährender Husten; Unvermögen auf der
rechten Seite zu liegen; die. linke Seite des Thorax aufgetriebeB
die Zwischenräume der Rippen ausgedehnt. und vorragend; das
Herz nach rechts getrieben und daselbst pulsirend; bei Bewe-
gungen war Fluctuation fühlbar und sogar, ohne die Mittel der
Auscultation zu brauchen, zu hören. Den 1 Febr. ward. der
Kranke von H. operirt. Die Menge Eiter hatte das Zwerchfell
so herabgedrückt, dass der Einschnitt zwischen der 11. und 12.
Rippe, ein Zoll weit vom Winkel der Rippen, gemacht. werden
konnte. Auf einer Hautfalte ward 2 Zoll lang, parallel mit dem
Zwischenraume der Rippen, eingeschnitten, die Pleura blossge”
legt, diese 2—3 Linien weit geöffnet, worauf ein geruchlose®%
flockiges, flüssiges Eiter kräftig-herausspritzte. Nachdem ung®“
fähr 1 Litre entleert war, verband man die Wunde glatt mit ei-
ner gefensterten Compresse und Charpie ‚darüber (Reisswasser
und Lindenblüthenthee; 2 Suppen). Mehrere Tage lang wurde
der Verband und das Bett mit Eiter getränkt, welches immer
stinkender wurde und die öfters eingebrachte Sonde schwärzte-
Die Wundränder waren entzündlich geschwollen; der Kranke lei“
dend und unruhig; das Gesicht‘ blass und hinfällig; ‚die AugeP
tiefliegend; . die Haut erdfahl;. der Geist muthlos. Dieser Zu
stand blieb bie Mitte März. (Potion aus Chin. und Natr. sul-
furic. ana 3}j mit 4 Unzen Wasser; infundirt, ‚2 Mal täglich zu
nehmen; Injection von Chinadecoct mit einigen Tropfen, Chlor-
kalkauflösung.) Vor jetzt an besserte sich der Zustand; ‚das. Bi“