Full text: (6. Band = 1833, No 17-No 24)

112 L Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 
organe nicht betheiligt. sind. — Die gewöhnliche Ursache de! 
Erkrankungen dieser Bläschen hat man von jeher in Prostata und 
Blase gesucht.‘ Mit den übrigen Organen des Unterleibs finden 
keine offen liegenden pathologischen Verhältnisse Statt, dagegen 
beobachtet man zwischen Krankheiten der Samenbläschen und 
denen des «Gehirns auffallende Gemeinschaft ‚ wie sich aus 7 in 
teressanten Beobachtungen ergiebt, die der Verf. mittheilt , Ref. 
aber, um nicht zu weitläufig zu werden, übergehen muss. Fast 
in allen diesen Beobachtungen zeigt sich die Krankheit der Ss 
menbläschen.; der Hoden und der. Vorsteherdrüse in Verbindung 
mit Hirnzufällen, die in der Regel den tödtlichen Ausgang der 
Krankheiten begleiteten. Wodurch dieses gleichzeitige Zusam“ 
mentreffen der Krankheiten solcher so weit ‚von einander ge 
trennten Organe vermittelt. wird, ist unbekannt » dass aber wirk- 
licher Zusammenhang zwischen Krankheiten der Samenbläschen 
und Samenwege mit dem Gehirne Statt finde, scheint durch die 
erwähnten Beobachtungen ausser Zweifel gesetzt. Vielleicht is 
dieser Zusammenhang mit Hirnkrankheiten nur ein indirecteh 
und wird durch gestörte Samenausscheidung herbeigeführt. — 
Ausser den Krankheiten, die das Erkranken der Samenbläschen 
veranlassen können, giebt es auch noch: allgemeine, sogenannt® 
constitutionelle Zustände, welche in ihrer Ausbreitung über die 
verschiedenen Organe des, Körpers zuletzt auch die Samenbläs“ 
chen in das Leiden verwickeln und zur Entartung . veranlasset 
Hierher gehört besonders die Tuberkelsucht und nächst dieser 
die Scropheln. Auch muss Syphilis und vor Allem der Trippeh 
und vorzugsweise der Nachtripper als Ursache der Samenbläs“ 
chenkrankheiten erwähnt werden. — Die Symptomatologie die“ 
ser Uebel ist noch sehr unvollkommen erkannt und erforscht 
Aus einem sorgfältigen Vergleiche von fremden und eigenen Be“ 
obachtungen hat sich A. überzeugt, dass diese Leiden allerding® 
von eigenen Erscheinungen begleitet werden, und dass man die 
Samenbläschenkrankheiten an folgenden Symptomen erkenne: 1) 2? 
eigenthümlicher Aussonderung eines krankhaften Productes durch 
die Harnröhre, was zuweilen anhaltend, häufiger aber während 
der Stuhlausieerungen geschieht; 2) an ziehendem, schmerzhaften 
Gefühle im Verlauf des Samenstranges; 3) an Mangel der g“ 
hörigen Samenausleerung , welche entweder nur in geringer Meng® 
oder gar nicht zu Stande kommt, besonders wenn das Vas de“ 
ferens zerrissen und der Samenstrang sich knotig und hart bei® 
gesunden Hoden anfühlt; 4) an Anschwellung und Vergrösserunß 
der Samenbläschen, die man bei Untersuchung durch den Mast“ 
darm: wahrnimmt; 5) an Auftreten soporöser und apoplektischer 
Zufälle gegen den tödtlichen Ausgang der. Krankheit; 6) an gleich 
zeitigem Krkranken von andern Theilen, welche Krankheiten de! 
Samenbläschen herbeiführen und %) an den vorhergehenden UF 
sachen. — Die einzelnen Krankheiten der Samenbläschen sind 
aber folgende: 1) Entzündung der Samenbläschen; 2). Verhör“‘
	        
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