140 I. Pathologie, Therapie und medieinische Klinik.
und endlich ganz aufgehoben werden, nachdem’ der Sack zu et
ner 80 enormen Grösse ausgedehnt war,’ dass er, wenn er, mit
Speisen angefüllt, gegen die Halswirbel einen Widerstand fin-
dend,. die Speiseröhre nach vorn ganz durch Druck‘ verschlies-
sen musste. . Das Präparat befindet sich im königl. Museum zt
Berlin. [Zust’s Magazin für die gesammte Heilkunde, Bd. 39
Hft. 2. (K— e.)
„10% Hepatis intumescentia et induratio; von Dr.
DorrmüLLER, Amtsphysicus zu Fürstenau bei Osuabrück. . Der
Verfasser meint, der tödtliche Ausgang, welchen bedeutende An-
schwellungen und Verhärtungen der Leber gewöhnlich nehmen:
bewirke, dass die Aerzte oft zu früh eine bloss palliative Be-
handlung einschlagen, wie er aus seiner eignen Erfahrung wisse-
Er berichtet hierauf über einen. 3öjährigen Mann, welcher nach
einem — wahrscheinlich ‚gallichten — Fieber an ‚Spannungs
Vollheit und Drücken in der Lebergegend litt. Es& waren viele
einsichtsvolle Aerzte zu Rathe gezogen worden, die mancherlei
Mittel verordnet, aber endlich doch keine Hoffnung zur Gene-
sung gegeben hatten. Als der Verf. den Kranken in die Behand-
Jung bekam, fand er bei der Untersuchung des Unterleibes, dass
der kleine Leberlappen anfgetrieben und hart war. Das Ver-
dauungsgeschäft war bedentend gestört, und ein kachektischer
Zustand mit Oedem der Füsse zugegen. Nachdem eine ganz re-
gelmässige Lebensweise, so wie Vermeidung aller nachtheiligen
Momente, anempfohlen, wurden von Ende Septembers 1805 in-
nerlich und äusserlich auflösende Mittel verordnet, und, nach
Verfluss des Jahres, war von der Verhärtung nichts mehr zu füh-
Jen, und zu Ende des Maimonats 1806 waren auch. sämmtliche
übrige krankhafte Erscheinungen völlig. beseitigt. 1820 stellte
sich eine Verhärtung der linken Brust ein. Der Verf. exstirpirte
sie, und der Genesene befand sich seitdem wieder in der unge-
trübtesten Gesundheit, [Heidelberger klin, Annalen, Band 8,
left 4.) * (H—r.)
108. Heilung eines grossen Leberabscesses; mit-
getheilt von Dr. Dierrensach, Eine 42jährige Frau wurde vor
8 Monaten von einer Intermittens (ertiana befallen. So oft sie
Hülfe suchte, gelang Unterdrückung des Fiebers selten länger
als 8 Tage, worauf die Krankheit mit erneuter Heftigkeit wie-
derkehrte. Ale sie später wirklich vertrieben wurde, entstand
heftiger Schmerz in der Lebergegend, die Leber schwoll immer
mehr auf und es entstand Eiterung. Um diese Zeit sah D. die
Kranke zuerst, Sie war sehr erschöpft, hatte heftiges. Fieber
mit kleinem Pulse. und klagte über Starken, dumpfen Druck in
der rechten Seite. Man unterschied, doch sehr in der Tiefe,
deutliche Fluctwation, und schon ein gelinder Druck vermehrte
die Schmerzen... Die Abmagerung war bedeutend, der Urin roth;
der Stuhlgang dunkel, oft schwärzlich. ‘-Innerlich wurden auflö-
sende, abführende, gelind kühlende Mittel, äusserlich Breium-