Full text: (6. Band = 1833, No 17-No 24)

IL. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik, 136 
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die Spirituosa sehr geliebt hatte, befand sich seit. 4. Jahre sehr 
kraftlos, ängstlich, war ohne Schlaf und Appetit, stets fröstelnd; 
und es wurde auch Zittern der Glieder an ihm bemerkt. ‚Wie- 
wohl er deshalb das starke Trinken 5 Wochen lang aussetzte, 
So war er vor 14 Tagen seinem Vorsatze wieder untreu gewor“ 
den und den 14. Nov. in einen delirirenden Zustand verfallen. 
Als der Kranke den 2. Dec.‘ in das Hospital gebracht wurde, 
erkannte man ein vernachlässigtes Delirium potatorum, welches 
schon in das paralytische Stadium übergegangen war, Das Opium 
wurde zwar noch gereicht, allein die Zeit, wo es sich so hülf- 
reich erweist, war schon vorüber. Der Kranke starb am 3. De- 
cember. Die Section wurde am 5. angestellt. Die Gefässe der 
Hirnhöhle strotzten von Blut. Das Herz war welk, im rechten 
Ventrikel viel polypöses Gerinnsel; die pleura pulmonalis und 
Costalis verwachsen; die Milz war sehr erweicht und’ enthielt 
eine schwarze breiartige Masse, [Heidelberger klin. Annalen, 
Bd. 8, Heft 4.) (H—r.) 
104. Entartung der Glandula pituitaria und Hirn- 
höhlenwassersucht bei einem Knaben; mitgetheilt von 
Dr. v. SrtoscH. . Ein 6Gjähriger robuster, gut gebauter Knabe, 
Sohn eines gesunden Vaters und einer vor mehreren Jahren an 
langwieriger Drüsenkrankheit verstorbenen Mutter, hatte, die 
Vaccine und leichte Drüsenanschwellungen abgerechnet, in dem 
ersten Jahre keine Krankheit gehabt. Eine scrophulöse Diathese 
hatte sich vor einem Jahre durch Gesichtsausschlag deutlicher 
verrathen, dieser war indessen bald wieder gewichen, so wie 
auch starkes, lästiges Schwitzen der Hände durch‘ kaltes Wasser 
vertrieben worden war. ‘Schon lange hatte‘ sich der Knabe in 
seinem Wesen merklich verändert, Heiterkeit und Munterkeit war 
in Trägheit übergegangen, und stundenlang konnte er unbeschäf- 
tigt auf einem Flecke sitzen. Da sonst keine Symptome vorhan- 
den waren, schrieb v. Sr. diese Veränderung der bevorstehen- 
den zweiten Entwickelungsperiode zu., Im Frühjahre verminderte 
sich die Intensität dieses Zustandes, doch rieth der Verf., den 
Knaben aufs Land zu schicken, damit dort freie Luft und Bewe- 
gung die nahe Entwickelung begünstigen möchten, Noch war 
der Knabe nicht 8 Tage auf dem Lande, als er ein leichtes Fie- 
her bekam, wobei freiwilliges Erbrechen von Saburra eintrat. Da 
ein Diätfehler vorausgegangen war, wurde ein Brechmittel gege- 
ben, durch das, ohne günstige Wirkung auf das Allgemeinbefin- 
den, viel Schleim und Galle ausgeleert wurde.‘ Später reichte 
man, gleichfalls ohne Wirkung, ein leichtes Abführmittel, worauf 
der Knabe der Behandlung des Verfs. übergeben wurde. | Das 
Aussehen des Kranken. bot nichts Bemerkenswerthes, ‚die Haut 
war trocken, etwas warm, die.an den Rändern hochrothe Zunge 
mit weissem Schleim belegt, der Leib verstopft, die Hypochon- 
drien. weich, der Urin roh, die Respiration auffallend ungleieh, 
abgebrochen, oft seufzend und der Puls derselben entsprechend,
	        
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