Full text: (6. Band = 1833, No 17-No 24)

114 IV. Chirurgie und Ophthalmologie. 
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Appetitlosigkeit, Durst u. s. w. Man yerordnete einen Aderlass 
von 8 Unzen am Arme, das Decoct. Althaeae nitratum, um 
die, Fusssohlen Sinapismen und setzte die Kranke auf knapp? 
Kost. Den 16. Oct. Lichtempfindung , reissender Schmerz in der 
Milzgegend, der Bauch aufgetrieben und im linken Hypochon- 
drium beim Drucke schmerzhaft, schweres Athmen, Heisshun- 
ger, kleiner, schwacher, krampfhafter Puls und verminderte Haut- 
wärme. Obigen Mitteln wurde Zrfus, chamomillae hinzugefügt. Den 
49. die Zufälle wie am 12.; allein man fand die Gegend des 3. 
bis 5. Stachelfortsatzes der Wirbelsäule sehr schmerzhaft. Man 
setzte 20 Blutegel dahin, worauf Besserung eintrat. Patientip 
erhielt Decoct. graminis mit Cremor Tartar. und refracte Dosen 
des Tart., stib.; äusserlich Ung. neapolit. mit Kırtr. Hyoscyami 
in die schmerzhafte Lendenwirbelgegend einzureiben. Bis zum 
25. fortwährende Erleichterung und ein mässiger Vaginal- Blut- 
fluss. , An gie Stelle des Decoctes kommt eine Mixtur aus, 4qu6 
foeniculi, Kxtr. Taraz. und Syr. Cichor. c. rheo. Bis zum 3 
Nov. auffallende Besserung. Das Kıtr. Hyoscyami wird wegge- 
lassen. Vom 3.—7%. alle Abende ein leichter Fieberanfall. Den 
8. kein Fieber nnd kein Rückgratsschmerz; bloss‘ leichte An- 
gamımlungen und Empfindlichkeit im linken Hypochondrium. Das 
Ung. hydrargyri wird weggelassen und innerlich 4 Gran Kalo- 
mel und Extr. Hyosc. nebst dem Decoct. Graminis "verordnet 
Den 10. wird, wegen stechender Augenschmerzen, ein Blutege! 
an jeden innern Augenwinkel gesetzt. Den 15. wird, wegen 
tympanitischer Anschwellung des Unterleibes, obige Mixtur aus 
Kxtr. Tarax. u. 8..w. statt der Pulver und des Decoctes gereicht. 
Den 20. Schwindel, Nasenverstopfung, z°röthetes Gesicht, schmerz“ 
hafte Milzgegend und leichtes Fieber. KErweichende  Breium- 
schläge auf das Hypochondr. sinistrum, und innerlich Decoct 
Althaeae et Graminis beseitigen die Zufälle bis auf das Augen“ 
übel. Man giebt noch Prıummer’sche Pulver, lässt das Ung- 
neapol. in die Stirngegend einreiben, und das KEmplo AUTENB: 
in’s Genick legen. Bis zum 13. Dec. anhaltende und deutliche 
Lichtempfindung auf beiden Augen, und bis zum 7%. Januar 1831 
vollständige Genesung. — Kin scrophulöses Bauermädchen von 
12 Jahren litt im Sommer 1829 an einem Quotidian-, dann aß 
einem Tertianfieber mit Erbrechen, Durchfall und Spulwürmer- 
Abgang, Während dessen trat Nebelsehen ein, welches nach 
dem Wechselßeber in vollkommene Blindheit überging. Am 31. 
Oct. 1830, wo die Kranke in die Anstalt kam, fand man 89 
beiden Augen die Sclerotica bläulich, die Pupille stark erweitert 
und fast unbeweglich, die Sehaxen von einander divergirends 
die Amaurose an beiden Augen vollkommen. Nebenbei sprach 
sich ein allgemeines Drüsenleiden, vorzüglich ‚ein meseraische® 
aus, Decoct. Althaeae, als Arznei; Salep- Absud zum Getränk, 
und Cataplasmata emollientia auf die Lebergegend, wie auch er” 
weichende Klystiere machten, nebst der entsprechenden Diäbh
	        
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