Full text: (6. Band = 1833, No 17-No 24)

110 ZV. * Chirurgie und Ophthalmologie, 
den konnte. — Das Träch oim ® kam bef einem S0jährigen Schneft 
dergesellen vor, welcher in früher. Jugend mit scrophulösen Au- 
genleiden zu 6chaffen gehabt, im 18; Lebensjalire an Krätze ge: 
litten, und im 27%. eine Ophthalmie bekommen hatte‘, welche, 
anfangs vernachlässigt, «später allen Heilversuchen widerstrebte 
und endlich ein Trachom in. Verbindung mit- Symblepharon a9 
beiden Augen herbeiführte.‘ Die Wucherungen der Conjunctivo 
palp. erreichten bereits den Umfang  grösserer Hirsekörner und 
waren besonders am rechten obern Augenlide stark ausgesprochen: 
Die Augäpfel - Bindehaut beider Augen. war pannös. Der Kranke 
hatte eine schlaffe Haut und Xtt fortwährend am Leibesversto- 
pfungen. Er bekam Pillen aus 4l0&, Jalappa, Sapo amygdal. und 
Kxtr. Tararaci, äusserlich weisse Präcipitatsalbe mit weissem 
Bolus und Opiumtinetur, utld in’s Genick ein Kimpl. tartari sti- 
Biati,‘ In der Folge wurde die Augenlidbindehaut von ‚Zeit zü 
Zeit skarificirt, innerlich das Zrfus, Rad, Senegae , und äusser- 
lich ein Collyrium aus Fitriol, alb. in .Aq. destill. aufgelöst und 
mit Laud, lig. Sydenh. gebraucht. Nach 4 Monusten war das 
Trachom nebst Pannus getilgt, aber das für unheilbar erklärte 
Symblepharon blieb unberührt. Bef einer G4jährigen Weibsper- 
son kam das Trachom ebenfalls mit Pannus und zusserdem mit 
einem Hornhautgeschwüre vor., Das Uebel war gichtischen Ur 
sprungs, Sie erhielt Decoct Tarar. et Graminis mit Arcan. 
duplic. und Syrup. cichor, cı rheo innerlich; das kranke (linke) 
Auge wurde mit lauem Wasser gereinigt und dann mit einer mäs- 
sig erwärmten Compresse bedeckt; an das Geniek and Jängs der 
Halswirbel wurden blutige Schröpfköpfe gesetzt; Nachdem 80 
die Anhäufungen im Unterleibe ausgeführt und der Andrang der 
Säfte nach dem Kopfe abgelenkt worden, erhielt die Kranke eiß 
Decoct, Althaeae mit Stip. Dulcamarae und Roob Sambuci iv 
nerlich; äusserlich aber Opiateinreibangen in die Supraorbitalge“ 
gend und in’s Genick ein Vesicater. perpetuum,: Später wurden 
Pulveres Plummeri, das Collyrium saturninum, Opiumtinetur, 
Scarificationen und bleibende Hautreize äusserlich angewendet und 
das Uebel bis auf eine Geschwürnarbe der Cornea binnen acht 
Wochen geheilt, — Bel einem 40jährigen‘ Matrer standen 
beide Augen schief. Das rheumatische Uebel entstand erst 
am linken und nach 3 Monaten auch am rechten Auge: Dieses 
war mehr als jenes nach dem innern Augenwinkel gestellt. Die 
Augäpfel vermochten sich nicht gegen die Schläfe zu zu bewe- 
gen und der linke Arm und Fuss waren paretisch. Patient hörte 
mit dem rechten Ohre schwer, klagte über periodische Schmer- 
zen der linken Kopfseite; sein Mund war nach links gezogen 
und die ganze linke Seite des Körpers kälter. Man verordnete 
Infus, flor, Arnicae mit Syrup. foeniculi und Camphor; ein Ve 
gicans: in’s Genick und geistige Einreibungen in’die gelähmten 
Theile. Patient verliess die Klinik, ehe er geheilt war, und star? 
bald darauf am Nervenschlage. — Augapfelentzündung:
	        
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