Full text: (5. Band = 1833, No 9-No 16)

NJ. Materia medicd und Toxikologie, 475 
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Darmcanals , zunächst des Dickdarmes, Bedingt durch Diathese 
und KErregungsursachen spricht er sich durch die constanten Sym- 
ptome aus, welche bekannt genug sind. Die meisten Ruht- 
anfälle erscheinen als Catarrheuma intestini recti mit Hämor- 
rhoidalsymptomen. Jene Erscheinungen, die als Entzündung der 
Gedärme, als gastrische, biliöse, nervöse oder putride Compli- 
cation bezeichnet werden, entstehen durch besondere Verhält- 
nisse. Als disponirende Ursachen werden genannt: Genius 
epidemicus, erhöhte Sensibilität des Hautsystems, Congestionen 
im Pfortadersysteme; als excitirende: gestörte Hautthätigkeit 
durch jähen Temperaturwechsel und zweckwidrige Kleidung, ga- 
strische Fermente und sehr oft ein specifisches Miasm. — Die 
bedeutende Sterblichkeit, welche die Ruhr noch immer veran- 
lasst, erklärt Verf. durch versäumte oder zweckwidrige Behand- 
lung dieser Krankheit.  Uebrigens bietet die Heilmethode, wel- 
che Verf. empfiehlt, weder etwas Neues, noch etwas Originelles 
dar. | Die zwei Hauptformen, in. welchen die Ruhr sich in den 
Hochgebirgen zeigt, sind die katarrhös-entzündliche und die rheu- 
matische. Gegen erstere ölige Emulsionen, gegen letztere Lig. 
Ammon. acet. mit Gi arab. Jedoch neu scheint die Empfeh- 
lung von Mittelsalzen gegen Ruhr mit offenbarer Gedärmeent- 
zündung (!); [Med. Jahrb. d. k..k. Österreich. Staates, 1833, 
Bd. 13, Hft. 2.] (V—t.) 
III. MATERIA MEDICA unu | XIKOLOGIE, 
256. Ueber das Kreosot, oder mumificirende 
Princip des Holzessigs, nebst einigen Beispielen 
schätzbarer Heilwirkungen desselben; von Dr. Ret- 
CHENBACH Zu Blansko. — Das Kreosot, von seiner Eigenschaft, 
die Fäulniss des Fleisches zu hindern (xpexg, Fleisch und 0w- 
Cety , erhalten), benannt, und von R. zuerst dargestellt, kann 
nicht bloss aus Holzessig, sondern auch aus allerlei Arten von 
Theer gewonnen werden ‚(selbst zu den Producten der Destilla- 
tion der Pflanzenöle, des Thrans, Schmalzes und anderer Fette 
gehört es), und zwar wird es aus beiden mit identischen Eigen- 
schaften erhalten. Es ist ein Stoff, der in technischer sowohl, 
val8 medieinischer Hinsicht von grosser Wichtigkeit zu werden 
verspricht, und in letzterer theilt der Verf. folgende Erfahrun- 
gen mit, die er, da er selbst nicht Arzt, sondern nur Kisen- 
hüttenmann ist, in Verbindung mit einem Landwundarzte und 
einem Apotheker machte, die indessen hinreichen werden, um 
das grössere ärztliche Publicum zu häufigern Versuchen mit die- 
sem Mittel zu ermuntern. A. Aeusserliche Anwendung. 
1) Ein Mädchen verbrannt& sich den Arm mit einem heissen 
Bügeleisen; der Brandfleck war 5“ lang und 2” breit. Erst 
wurde er mit Bleizuckerlösung behandelt und ging in Kiterung
	        
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