Full text: (5. Band = 1833, No 9-No 16)

IV. Chirurgie und Ophthalmologte. #7 
die von Kunze aufgestellte, die sich anf die Beobachtungen you 
SanpırorT, LE Car, ZEvianı, MorGAcGai, Banc, KEPPELHOUT 
und Henning stützt, dass bei Abscessen in der Nähe der Spei- 
seröhre und des Kehlkopfes, welche Ursache einer beide Kanäle 
vereinenden Durchbohrung werden, zuerst Luftwege und später 
Schlundröhre leiden. Dies ist auch immer so, da sich die Ab- 
scesse beständig den Luftwegen näher entwickeln. Wenn sie 
sich in die Schlundröhre öffnen, öffnen sie sich auch in 
die Luftröhre. Die Oeffnung geschieht dann meist zwischen 
Speiseröhre und Kehlkopf, woraus noch heftigere Zufälle entste- 
hen, als wenn sich die Oeffnungz wischen Schlund und Luftröhre 
findet. — Was endlich die dritte Form anlangt, bei der 
gleichzeitige Durchbohrung der Luftwege und der Speiseröhre 
durch Geschwülste vorkommt, theilt der Verf. zuerst 2 ihm vor- 
gekommene Beobachtungen mit, die von grossem Interesse sind, 
hier jedoch aus dem oben angegebenen Grunde übergangen 
werden ınüssen. Von den an diese Beobachtungen gereihten Be- 
merkungen geht das Wichtigste auf Folgendes zurück: Die er- 
wähnte Form von Durchbohrung der Luft- und Speisewege ist 
häufiger, als die beiden schon abgehandelten. Sie begreift nicht 
allein Geschwülste, sondern auch Kiterung in sich, die am Halse 
entstehen und Verschwärung des Schlundes ‚und der Luftwege 
verursachen. An Bezug auf Eutstehung dieser Geschwüre muss 
man 2 Arten von Geschwülsten unterscheiden: Die eine kann 
man mit Recht Afterbildungen nennen, die andere bietet mehr 
Zeilgewebeabscesse dar, die Verschwärung der ‚.Luftröhre und 
des Schlundes nach sich ziehen. Zur ersten Art gehören be- 
sonders Markschwammgeschwülste, Tuberkein und Iymphatische 
Drüsen, die nicht selten Ursache der Schlund- und ‚.Luftröhren- 
geschwülste sind. Diese Art ‚verursacht mehr in ‚schleichender 
Weise Entstehung der Geschwüre, während die andere oft die 
heftigsten Erscheinungen im Anfange veranlasst. Sie ist in der 
Mitte ihres Verlaufes von gelinden Erscheinungen begleitet, und 
erst gegen das Ende der Leiden, wenn die Durchbohrung schon 
entstanden, tritt sie mit äusserst heftigen Zufällen auf. Anfang 
dieser Leiden und besonders Entstehung der Geschwülste sind 
meist durch keine in die Sinne fallenden Erscheinungen be- 
zeichnet. Den Symptomen nach erscheint diese Geschwürs- 
art zunächst nicht mit Schmerzen, sondern gewöhnlich mit 
Störung der Verrichtungen des Schlundes, oder der Trachea, 
die zuerst durch Druck beeinträchtigt wird. Auf diese Weise 
kommt meist nur die erwachsene Krankheit ‚zu Gesicht, und der 
Anfang wird bei geringfügigen ‚Erscheinungen in der Regel ver- 
nachlässigt. Wahrscheinlich werden bei den Geschwülsten zu- 
erst die zu den Luftwegen gehörenden Organe und erst später 
die Speisewege ‚ergriffen. ‚Die Erscheinungen entwickeln ‚sich 
im Ganzen äusserst langsam, werden aber dafür ungemein hef- 
tig. Wenn .epdlich ‚Oesophagus uud Luftröhre erzriffen sind,
	        
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