Full text: (5. Band = 1833, No 9-No 16)

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1V: Chirargie und Ophthalmölogte. 
durch die Speiseröhre wird schmerzhaft, während flüssige Spei- 
sen mit weniger oder keiner Unbequemlichkeit genommen wer- 
den, und die Speiseröhre nach und nach so empfindlich, dass oft 
beim Essen Erbrechen olıne vorhergegangene Vebelkeit entsteht. 
Erbrechein dnd Schlucken erregen Husten, doch nicht gleich 
beim Schlücken, sondern nachdem die Speise durch den Rachen 
in die Speiseröhre gekommen ist, wodurch sich diese Geschwüre 
von denen des Kehldeckels unterscheiden, wo gleich beim Ver» 
suche, zu schlucken, Husten und Erbrechen zuweilen erregt wet“ 
den. Anfangs werden nur Zum "Theil die Speisen und schon 
Verdauetes, später aber auch hier ausser diesem eiterartige, zu- 
weilemt Blutstreifen enthaltende Massen ausgebrochen. Husten 
ind Auswurf verändern dann zum Theil ihre Gestalt. Husten 
wird nicht allein zu gewissen Zeiten erregt, sondern entsteht, 
so oft etwas genossen wird und zwar so heftig, dass Erstickung 
nahe scheint, weshalb die Kranken auch lieber hungern, Der 
Auswurf wird immer zäher, mehr eiterartig und blutiger, zuwel- 
len ganz bintig und ist meßt mit weisslicher, zäher, ziemlich 
kugeliger Mässe verbunden, die gleichzeitig mit dünner, schäü- 
mender äusgeworfen wird. Endlich werden beim Husten, der 
dem Erbrechen vorangeht, oder nachfolgt, oft genoössene oder 
schon halb verdaute Nahrungsmittel! ausgeworfen. Die Schmer- 
zen an der feidenden Stelle sind zuletzt nur selten beträchtlich, 
meist waren $ie sogar nicht einmal vorhanden. Unter so quali 
vollen, rasch zu Ende gehenden Zuständen sinken die Kräfte 
ungemein schnell, die Farbe der Haut wird weissgelblich, leuko- 
phlegmatisch, die Füsse schwellen an, statt Verstopfung findet 
sich nun Durchfall, und oft entsteht Bauch - ja selbst Brustwas- 
sersucht und Oedema pulmonum, Bei der Heftigkeit des Hu- 
stens sind meist Brustschmerzen Zugegen, und das Gefühl von 
Druck und Zusammenschnürung des Brustkastens verursächt grosse 
Angst. So schwindet nach und nach noch die wenige Ruhe und der 
Schlaf, und es erfolgt der Tod, oder, was auch gewöhnlich ist, 
der Kränke stirbt, sobald heftiger Husten und Brechanfälle 
erscheinen, meist plötzlich, und der Verf, fand ii einem solchen 
Falle eine Menge Speisen in den Luftwegen, Der Tod scheint 
also dam durch Erstickung vön den Lungen ans bedingt zu wer- 
den. Wenn nun diese Geschwüre sich auch selten so entwickeln, 
so kanlı man doch nicht mit BarLLiE annehmen, dass alle Ge- 
schwüre von der Speiseröhre aus entständen. Verlauf der 
Symptome, ungemein grosse Entartung in den Luftröh- 
renwänden und geringe an den Wänden Ger Speise- 
röhre &prechen offenbar für Entstehung von den Luftwegen 
aus. Gestehen muss man jedoch, dass dieser Geschwürort viel- 
Feicht ıne von Brönchien auf Schlundröhre sich verbreitet, und 
änsserst selten werden bon der Luftröhre, am häufigsten dage- 
geh vom Kehlköpfe aus und dessen‘ Zellgewebe solche Entartun- 
gen begünstigt. Ganz entgegen der Behauptung BalLLIE’S ist
	        
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