386 I. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik.
In sehr schlimmen Fällen verordnete er ein Klystier von 3xxxjj
(Quart engl.) aus Olivenöl und Tef. Op. [Lond.med. gaz. X.] (Br.)
212. Krankheitsgeschichten von Cholerafällen,
welche im k. k. allgemeinen Krankenhause zu Wier
beobachtet und behandelt worden sind; mitgetheilt von
Dr. Fa. GÜnTneR, Director dieser Anstalt. (Fortsetzung. S.
Summarium, 1832, Ba. ME, Nr. 251). 49) Eine 26 Jahre alte
Wöchnerin bekam nach einer Erkältung am 11. Oct. Frost. Dar-
auf stellte sich Fieber mit Durchfall ein, zu dem. sich nach 3
Tagen Erbrechen gesellte. Sie wurde auf das Zimmer der Brech-
ruhrkranken gebracht und erhielt Znfus. Ipecac. ex g7- vu paral,
Unc. vaıı, Salepabsud mit verdünnter Schwefelsäure zum Getränke,
und Senfteige auf die Magengegend, Waden und das Genick,
wie auch (wegen stockender Lochien) feuchte warme Umschläge
an die Geschlechtstheile. Ungeachtet am 1% Oct, Erbrechen
und Durchfall nachliessen, stellten sich am 18, alle Erscheinun-
gen eines heftigen epidemischen Brechdurchfalles mit. vorherr-
schendem Erbrechen und sehr kleinem Pulse ein. Man verord-
nete statt obiger Mittel Eispillen, KEiswasser zu trinken, Senf-
teige und Reibungen der Haut mit Kis, worauf die Kranke bald
genas. — 50). Schon war ein regelmässiges Quotidiaufieber, zu
dem sich eine leichte Bauchwassersucht gesellt, im Abnehmen,
als Patientin, ohne Ursache, vier Mal eine wässerige Flüssigkeit
erbrach. Dazu gesellte sich Durchfall und Wadenkrampf,. und
die Cholera bildete sich aus. Die Kranke wurde mit Mirtura
gromatica , aromatischen Einreibungen und ähnlichen Reizmitteln
behandelt. Alle Symptome der Cholera verschwanden allmählich
munter kritischen Entleerungen durch Schweiss und Harn. ‚Allein
nun nahm die Wassersucht, als Nachkrankheit des überstande-
nen Wechselfiebers, wieder zu und ein chronischer Husten, an
dem die Kranke früher gelitten, kehrte zurück. Sie wurde auch
von diesen Uebeln geheilt durch ein Decoct. Polygalae mit Sal,
tart. Drach. sem. und Oxrym scillit. — 51) Eine Wöchnerin, 20
Jahre alt, wurde olıne erregende Ursache von der Cholera be-
fallen,. nachdem sie 5 Tage lang laxirt hatte. Sie erhielt. Ag.
Cinnam. uud comm. ana Uncias tres; Liq. min. Horrwa. Drachm.
semis. Zugpflaster. in den Nacken; Einreibungen von Täniment.
volat. Unc. una und Tinct, op. Drachm. una. In der Nacht
hatte sich die Kranke zwei Mal erbrochen. - Tags darauf war der
Puls klein, die Haut feucht ‚und warm, der Durst gross, der
Kopf eingenommen; Schwindel, Ohrensausen, vier Mal Durch-
fall. Der Kampher verscheuchte die Cholera, aber statt. dessen
trat ein nerröses Fieber mit Neigung zum Durchfalle und zu
profusen Schweissen ein, Man gab abwechselnd mit Kampher
das aus Arniea und Valeriana bereitete Infusum. Da die Nei-
gung zum putriden Charakter dennoch fortdauerte, verord nete
man am 19. Oct. Decoct. Chinae und Infus, Valer., und Salep-
decoct mit Schwefelsäure zum Getränk. Hierauf Besserung, Ab-