Full text: (5. Band = 1833, No 9-No 16)

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V. Gynäkologie und Pädiatrik, 
sich durchaus keine Ansammlung von Wasser mehr, ‚und die 
Frau fühlte sich vollkommen wohl. Die Zwillinge. waren weib- 
lichen Geschlechts, die Spuren der Unreife deutlich an sich 
tragend. Das eine Kind starb 4 Stunden nach der Geburt; das 
andere lebt noch und wird von seiner Mutter gestillt. [Medie, 
Correspondenzblatt des würtemb. ärztl. Vereins, Jahrg. II, 
Nr. 3, 1833.] ; (Fr.) 
1%3, Ruptur eines fungösen Kierstocks; mitge- 
theilt von Dr. Romsere. Eine 36jährige Frau, die mehrmals 
glücklich geboren hatte, klagte seit Jahren über drückenden 
Schmerz im rechten Hypochondrium, der während der letzten, 
unter Sorgen verbrachten Schwangerschaft heftiger wurde. Die 
Entbindung ging schwer, doch stellten Milch- und Lochialfluss 
sich gehörig ein, und ausser jenem Schmerze fanden sich wei- 
tere Störungen nicht vor. In der Nacht zum 10. Tage nach der 
Entbindung traten plötzlich Aphonie und Convulsionen der obern 
Extremitäten ein. Am andern Morgen wurde R. yon dem die 
Wöchnerin behandelnden Geburtshelfer hinzugerufen. Die Kranke 
lag im tiefen Sopor, Gesicht und. Extremitäten waren mit kal- 
tem, kleberigem Schweisse bedeckt, der Puls frequent, aussetzend, 
klein, die Respiration erschwert, und. von Zeit zu Zeit nahm man 
zuckende Bewegungen der Hände wahr. Der Unterleib war weich, 
doch wurde bei Berührung der Mund verzogen... Gegen Abend 
starb die Frau. — Bei der Section fand man in der. Becken- 
höhle ein Extravasat von flüssigem, dunklem Blute, das ungefähr 
2 Unzen betrug und sich aus dem geharstenen , in fungöse Masse 
entarteten rechten Ovarium ergossen hatte. Der Eierstock selbst 
war wallnussgross, die rechte Vena spermatica interna bildete 
einen Varix von der Dicke des kleinen Fingers, und auch die un- 
tere Hohlader war mehr als gewöhnlich ausgedehnt. Uterus 
und linker Eierstocek erschienen normal. Im Gehirn fand sich, 
ausser starker Gefässanfüllung, nichts Abnormes. Aus dem Wir- 
belkanal floss beim Senken des Kopfes viel helle, seröse Flüssig- 
keit aus. [Casper’s Wochenschrift für die gesammte Heilkunde, 
1833, Nr. 4.) (K— e,) 
174. Eierstock-Abscess nach vorhergegangenem 
Abortus; mitgetheilt von Dr. Romsure, Eine 4+4jährige Frau 
abortirte im 5. Monate, in Folge von Stockschlägen auf .den 
Bauch, Zwillinge. Die beträchtliche Hämorrhagie beeilte sich 
ein Wundarzt mit HaıLLra’s Sauer- und Zimmttinctur zu hem- 
men. Am 2. Tage stellte sich Frost, Hitze und Schmerz im 
Unterleibe ein, wobei, ohne ärztliche Hülfe zu suchen, die ge- 
wöhnliche Beschäftigung am Waschfasse fortgesetzt wurde. Am 
D. Tage sah R. die Kranke zuerst. Sie Jag im Zustande höch- 
ster Adynamie auf dem Rücken, der Unterleib war aufgetrieben 
und sehr schmerzhaft; besonders in der hypogastrischen Gegend, 
der Puls von 130 Schlägen in der Minute klein, gespannt, die 
Haut ‚trocken, Wangen und Extremitäten kalt, Stuhl und Lo-
	        
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