Full text: (5. Band = 1833, No 9-No 16)

HE. Chirurgie und Ophthalmologie. 234 
wenig, aber guter, gelber Eiter war, Die Ligaturen sass eh noch 
fest. Da der in Mixturform gegebene Moschus, wahrsc heinlich 
weil er nicht ganz gut war, wieder weggebrochen wur'de, er- 
hielt die Kranke nun stündlich einen Gran ganz vorz üglichen 
Moschus in Pulverform mit Pulv., Dov., bei eintretendemm Ohn- 
machten aber Tinct. Valer, aeth., ‚Aether acet. und Spir. €. €, 
volat., zum Getränke. Wein und. Wasser und zwischendurch Cha 
millenthee mit einigen Tropfen Aeth, acet. Zugleich ;zab man 
ein Klystier aus Inf. Chamom. mit Asa foetid, und lies:3 die er- 
wähnten Einreibungen fortsetzen, wornach sich die Kranke sehr 
besserte, doch blieben Schwäche und Gesammtzustand immer 
noch bedenklich, Der %, Mai und die Nacht verliefen ziemlich 
gut, nur Abends trat eine starke Syncope und einmaliges Er- 
brechen ein, und. in der Nacht fanden sich einige schnell vor- 
übergehende Lipothymieen, doch: schlief auch die Kranke 1% 
Stunde ruhig. Am 8, Mai war das Gesicht etwas gerö thet, der 
Blick lebhafter, das Sprechen deutlicher, die Respiratiom leicht, 
etwas beschleunigt, die Haut warm, feucht, der Puls Mxräftiger, 
beschleunigt, aber regelmässig, der Unterleib minder amfgetrie- 
ben und empfindlich, der Stuhl zurückgehalten, der Urin röth- 
lich, wolkig, der Appetit besser, und der Durst vermeh rt, Seit- 
wärtsdrehungen des Kopfes und Armes waren nicht mehr zuge- 
gen, und nur bisweilen zeigten sich Zuckungen im Stum pfe. Am 
Tage, so wie, in der Nacht schlief die Operirte mehrere Stun- 
den ruhig, und am 9. Mai traten nur bisweilen Zuckungen im 
Stumpfe ein. Ohnmachten und Erbrechen schwiegen, «lie Stim- 
mung schien heiter, es fand sich ‚ein leichter Schweiss, die Ma- 
gengegend war nicht mehr empfindlich und aufgetrieben, und der 
Puls schnell und kräftiger. Alle Verrichtungen erfolgiten nor- 
maler, und die zwar noch matte Kranke fühlte sich viel leichter. 
Die Eiterung in der Amputationswunde war stärker, übri gens sah 
dieselbe sehr schön aus. KE. liess deshalb eine Fontan elle ein- 
gehen und gab, statt Moschus, Chinamixtur mit Calam. und Lig. 
anod. min. H., um die reproductive Thätigkeit im Gleich; gewichte 
zu halten, Die frühern Einreibungen blieben weg, in ıder Diät 
aber wurde nichts geändert. Die Kranke erholte sich, dies Wunde 
vereinigte sich zusehends, die Ligaturen waren gelöst, und Ap« 
petit und Schlaf stellten sich regelmässig ein. Sehr buld aber 
änderte sich wieder die Scene. Es traten nämlich am 12. Mai 
Abends 9 Uhr gleiche Anfälle von Ohnmacht und Er brechen, 
wie am 5,, ein, in Folge derer die Kranke verloren, schien. 
Eine Ursache war auch jetzt nicht zu ermitteln. Dem Anfalle 
waren wieder Zuckungen im Stumpfe Vorausgegangen, und Seit- 
wärtsdrehungen des Kopfes, so wie Auswärtsdrehungen dies rech- 
ten Armes kamen ebenfalls wieder zum. Vorschein. Nur ı1m seine 
Pflicht zu thun, zog der Verf, Moschus, Naphtha, Pulv , Dover. 
Clysm. ex Asa foet. und Einreibungen der Mercurialsalbe mit 
Opium in Anwendung, und alles ging — gut. Durch die genann-
	        
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