Full text: (5. Band = 1833, No 9-No 16)

18 Ik. Pathologie, Therapie und medieinische Klinik. 
dem Delteidens bis zum Achselgeleuke verfolgen, und ähnliche 
Kitergänge zeigten sich um die andern Muskeln des Oberarm, 
um das KEllenbogengelenk und im Innern des Unterarms, Beim 
Durchschneiden der Rippenknorpel drang einige Luft mit Zischen 
hervor und in der Brusthöhle fanden sich gegen 2 Pfund einer 
röthlich gefärbten Flnidums. Herz und Herzbheutel zeigten nichts 
Normwidriges, nur fand sich in der rechten Herzkammer ein 
polypenartig gestalteter Schleimpfropf; die Lungenflügel waren 
hier und da, doch nicht zu fest, augewachsen, die ziemlich 
grossen Lungen etwas afficirt und ziemlich dunkelblau. Die auf 
der innern Fläche der Brusthöhle zurückgebliebene Feuchtigkeit 
erschien dick, ‚eiterartig. Die ziemlich grosse Leber war etwas 
bleich, sonst normal, auch waren dies Milz und Nieren. Das 
grosse Netz war hingegen klein, gleichsam verzehrt, missfarbig, 
der Magen nur an der innern Seite etwas röthlich und nur mit 
Luft angefüllt: Die Gedärme sahen stellenweise schmuzig - grau 
und waren sonst leer, nur von Luft anfgetrieben. Die gesunde 
Urinblase enthielt wenig dicken, trüben Urin. Der Uterus war 
wenigstens um das Doppelte so gross, als im nicht schwangern 
Zustande, die innern Wände blutig, faserig, die Portio vagina- 
lis noch fast ganz verstrichen und der Muttermund so geöffnet, 
dass man mit dem Zeigefinger durchfahren konnte., Die Vagina 
war schlaff, erweitert, blutig. Der Kopf wurde nicht geöffnet. — 
In einer Nachechrift giebt Dr. Passt an, dass über diesen Fall 
der die Kranke behandelnde Arzt und noch ein Anderer, der 
zur Section gezogen worden war, auf Verlangen des Gerichts 
ein Gutachten abgegeben hätten, da man den Wundarzt beschul- 
digte: dass er durch einen zur unrechten Zeit und fehlerhaft 
und nachlässig angestellten Aderlass die den Tod bedingenden 
Zufälle herbeigeführt habe. Der Kine suchte die Ursache des 
unglücklichen Verlanfes in der bei dem Aderlasse gleichzeitig 
Statt gefundenen Verletzung der Sehne des Biceps, der Andere 
aber darin, dass die rosenartige Entzündung des” Armes sich 
gpäter anf das Brustfell verpflanzt habe, wozu ein nervöser Zu- 
stand gekommen sey. Da die Gutachten selbst nicht vorliegen, 
so können die Gründe für diese heiderseitigen Ansichten nicht 
näher beleuchtet werden, doch ist P. der Meinung, dass die 
obenerwähnten Erscheinungen sich nicht genügend ans diesen 
Ansichten erklären lassen, und das& man wohl eine andere Ur- 
sache des übeln Verlaufes aufsuchen müsse. Indem er an die 
von ausländischen Aerzten, besonders von Dance und Arnor, 
gemachten Beobachtungen von Venenentzündungen erinnert, zwei- 
felt er nicht, dass zu diesen guch der hier hesprochene Fall 
zu rechnen sey, da nicht bloss die Krscheinungen im Leben, 
besonders das tiefe Ergriffenseyn des ganzen Gefässsystems und 
der Respiration (das sogenannte constitutionelle Leiden ARnoT’s), 
sondern auch der Befund der Section mit den Arfgaben jener 
Aerzte übereinstimmten. — Das Gutachten der obern Medicinal-
	        
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