Full text: (5. Band = 1833, No 9-No 16)

[. Pathologie, Therapie und mediecinische Klinik. 215 
ersten Jahres vermindert, lässt sich in diesem Alter ihre Hyper- 
trophie als Hemmungsbildung denken. Kin solcher Grad aber, 
wo das Weichgebilde in seiner Ausdehnung selbst den Wider- 
stand der Kunchenhülle zu überwältigen sucht, kommt bei der 
Leber sehr selten vor. In der Lunge trifft man ihn bisweilen 
bei intensiver Entzündung an. [Casper’s Wochenschrift für die 
gesammie Heilkunde, 1833, Nr. 16] (K— e.) 
106, Tödtliche Incarceration von Gallensteinen; 
mitgetheilt von Jr. Romsrre. Vor 3 Jahren wohnte R. der Se- 
ction eines von Hrım behandelten 24jährigen, robusten Dienst- 
mädchens bei, welches sich auf dem T’anzboden verspätet hatte, 
dann in grösster Angst in schnellem Laufe nach ihrer am Flusse 
gelegenen Wohnung eilte und hier, von Schweiss triefend, in 
kalter Zuglnft lange auf der Strasse stehen musste. Tags dar- 
auf bekam sie heftige Leibschmerzen mit Erbrechen ‚und Ver- 
stopfung, die trotz wiederholter Blutentleerungen und anderer 
Mittel immer heftiger wurden und binnen 48 Stunden mit dem 
Tode endeten. Bei der Section fand man in der Bauchhöhle 
kein Merkmal einer Eutzündung, dagegen eine starke Kinschnü- 
rung des Ductus choledochus um 3 ziemlich grosse, eckige Gal- 
lensteine, die so fest in einander gekeilt waren, dass man sie 
nur mit grösster Mühe trennen konnte. Alle übrigen Orgaue 
waren gauz normal. — Fälle der Art sind selten, und ABERCROM- 
8ıE erwähnt nur eines einzigen. Was aber den eben erwähnten 
von andern noch auszeichnet, ist Mangel einer hinzugetretenen 
Entzündung bei übrigens so begünstigenden Verhältnissen. [Czs- 
per’s Wochenschrift , 1833, Nr. 16.) (K— e.) 
10%. Blutbrechen von einer lebendig verschluck- 
ten Maus; mitgetheilt von Dr. Heynann in Oldendorf. Im 
Dorfe Lashorst in Westphalen wurde in einer Stube, in der sich 
viele Mäuse fanden, ein 3jähriges Kind, des bessern Kinschla- 
fens wegen, mit einer Brotrinde in der Hand zu Bette gelegt. 
Nachdem das Kind essend eingeschlafen war, lief eine Maus 
über dasselbe, merkte im offen stehenden Munde noch einige 
Brotkrumen und wagte sich in denselben zu weit hinein. In 
demselben Augenblicke verschloss das Kind deu Mund und ver- 
schluckte, von Schreck ergriffen, die lebende Maus. Schreiend 
deutete das Kind das Geschehene an, und indem es unter den 
fürchterlichsten Krümmungen auf die schmerzhafte Magengegend 
zeigte, kam das heftigste Würgen und Biutbrechen zum Vor- 
schein. Gleich heftig hielten diese Schmerzen 2 Stunden an, 
dann aber trat anf ein Mal Ruhe ein, die aber immer noch von 
Würgen und Rlutbrechen unterbrochen wurde. Nach 48 Stunden 
Fand man im Darmkothe eine grosse, zerdrückte, hier und da 
haarlose, mit Schleim und Blut umhüllte Maus, Die Verdauungs- 
organe hatten durch diesen Vorfall sehr gelitten, und das Kind 
kränkelte noch lauge nachlıer, doch wurde es endlich völlig wie-
	        
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