Full text: (5. Band = 1833, No 9-No 16)

Lö 
HL. Chirurgie und Ophthalmologie. 
lat, in Salbenform in die umgestülpten Augenlider eingerieben, 
unter die heilsamsten Mittel wider den chronischen Augenlid- 
schleimfluss gezählt werden. Der Pannus schwand jedesmal mit 
Abnahme der Blennorrhöe der Schleimhaut der Lider. Gewöhn- 
lich gab F. einen Gran mit einer Drachme Fett und liess’ da- 
von täglich einmal so viel wie eine Linse in die ungestülpten 
Lider mit einem Miniaturpinsel einstreichen. '"Trat, wie anfangs 
oft geschieht, Verschlimmerung ein, so setzte man das Mittel, 
bis die Reaction vorüber war, aus. Vorsichtig stieg man bis 
auf 10—12 Gran. [v. Ammon’s Zeitschrift für. Ophthalmologie 
Rd. 3. Heft 1.] (K— e.) 
Il. CHIRURGIE und ÖPHTHALMOLOGIE, 
53. Beschreibung eines Fungus: haematodes; 
von Dr. Könner, königl. Pensionairarzte in Berlin. Eine 62jäh- 
rige Handarbeiterin kam am 22. Sept. 1832 wegen bedeutender 
Geschwulst in der linken Achselhöhle in die Charite. Früher 
oft, und nicht unbedeutend, krank, war ihre Gesundheit doch in 
den letzten Jahren leidlich. Gegen Weihnachten 1831 erschien 
ohne äussere Veranlassung an der vordern Seite der linken Ach- 
selhöhle eine haselnussgrosse Geschwulst, die schmerzlos, noch 
sonst beschwerlich, wenig beachtet wurde. Ostern 1832. war 
sie allmählich so gross wie ein kleines Hühnerei geworden und 
erregte nun brennende uud reissende, vom Schultergetenke bis 
zur Hand abwärts sich erstreckende Schmerzen. KEinreibungen 
und Salben aller Art konnten weder den Schmerzen, noch dem 
ferneren Wachsthume der Geschwulst Einhalt thun. Als dieselbe 
daher im August an Grösse einem kleinen Kinderkopfe glich, 
fortwährend schmerzte und die Bewegungen des Armes hemmte, 
zog die Kranke einen Arzt zu Rathe, der, vielleicht wegen fühl- 
barer Fluctuation einen Abscess annehmend, einen kleinen Ein- 
schnitt machte, aus dem viel schwarzes Blut gekommen seyn 
soll, ohne dass dadurch die Geschwulst viel verkleinert und Ab- 
nahme der Schmerzen beobachtet worden wäre. Nachdem noch 
einige Zeit etwas blutige Jauche aus der Wunde abgesondert 
worden war, vernarbte diese, und die Kranke ging in die Cha- 
rite, Hier sah man in der linken Achselhöhle eine von oben 
nach unten ovale, Kinderkopf grosse Geschwulst, die mit nichts 
besser, als mit einer grossen, von Milch strotzenden Weiberbrust zu 
vergleichen war, Sie erstreckte sich ‚am Brustkasten ungefähr 
bis zur 6. Rippe und am Oberarme bis zu dessen Mitte abwärts 
und ragte gleich weit nach hinten und vorn hervor, so dass 
der linke Arm auf ihr wie auf einem grossen Polster ruhte und 
dem Brustkasten nicht genähert werden konnte. Die Haut der Ge-
	        
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