[. Pathologie, "Therapie und medicinische Klinik, 151
jeine sehr merkwürdige Verschiedenheit. Am Ende des 5, Mo-
nates zeigen sich die ersten Drüschen in der Nähe des Blind.
/darmes da, wo in der Mitte des 6. Monats die ersten Gruppen
zum Vorschein kommen. Im %. Monate fand man schon 3 und
4 Peyver’sche Drüsengruppen, die aber kaum über die Schleim-
haut hervorragten. Allein von den Brunner schen Drüsen war
noch keine Spur. Nach der Geburt sieht man schon ziemlich
lange, entwickelte Flecken von + bis 1 Zoll Länge und 4 Li-
nien Breite. Im gesunden Zustande ragen sie fast gar nicht
über die Schleimhaut empor. .Im 2. Jahre erreichen sie den
Höhepunkt ihrer Entwickelung. Im höhern Alter findet man oft
und am häufigsten gar keine PevEer’schen Drüsengruppen, oder
sie sind unvollkommen und in geringer Anzahl. Die BRUNNER’-
schen Drüsen scheinen der Kinsaugung, die Peyrr’schen der
Aussonderung zu dienen. Die _krankhaften Zustände, in welche
diese Drüsen oft versetzt werden, sind-Kntzündung und Verhär-
tung //Anschwellung und Werschwärung. Die Durchfälle secro-
phulöser Individuen werden in der Regel dadurch so anhaltend,
dass die Prver’schen Drüsen anschwellen und sich verhärten.
Eben so in der Tuberkelkrankheit, in den Pocken und Masern.
Die Entzündung der Peyer’schen Drüsen befällt Kinder von 3
bis 6 Jahren, beginnt mit einem Gefühle von grosser Unbehag-
ijichkeit, grosser Hitze und einem starken Durste, nebst Unlust
zum Genusse aller festen Speisen. Die Zunge ist weiss belegt,
ihre Ränder aber sind mit vielen Wärzchen, rothen und wenig
hervorragenden Punkten, die von der Spitze nach den Rändern
sich verbreiten, bezeichnet. Bald treten Frostanfälle oder Schau-
der und hierauf Kopf- und Leibschmerz ein. Erbrechen des
Genossenen, Halsschmerzen, trockener, heisser Mund, einige
dünnflüssige Ausleerungen, bei welchen sich viele kleine, weisse
Punkte in der dünnen, gelben, ausgeleerten Masse zeigen, 115
bis 130 Pulsschläge in der Minute sind die übrigen Symptome
dieser noch dunklen Krankheit, Die Ausleerungen bringen keine
Erleichterung, die Kinder liegen ruhig, und ihre Haut fühlt sich
sehr heiss an, und gegen Abend tritt Exacerbation ein. Nach-
dem dies 2-—3 Tage gedauert, nimmt die Häufigkeit des Pul-
ges und die Veränderung der Hautfarbe zu: erslerer ist nicht
mehr zu zählen und letztere ist wachsgelb. Sopor, häufige, oft
mit Blutstreifen gezeichnete, Stuhlgänge, Meteorismus, dunk-
ler, trüber Harn, bläuliche Zunge, rissige Lippen, Coma, Rhon-
chus und Tod. — In zwei Leichen fand Verf. in der Schleim-
haut des Darmes hin. und wieder einzelne, rothe Stellen von
der Grösse eines Viergroschenstücks , oft auch von länglich-ovaler
Form und wie ein Prysr’scher Drüsenplexus gestaltet. Sie dran-
gen bis auf die Muskelhaut, an der sie fest anhingen, und zeig-
ten beim Einschnitte ungefähr eine Linie Dicke. Im Innern wa-
ren diese Flecken wie mit Blut getränkt, und in ihrer Nähe sah
man viele. Gefässe unregelmässig verlaufen. Die Gekrösdrüsen