il... Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 9
chen, und verlieren sich dann allmählich. —. Der Husten ist
trocken, wie Metall klingend, manchmal schreiend , wie im‘Keuch-
husten, mit stossweiser, schnell sich folgender Exspiration und
dazwischen eintretender : gedehnter, langgezogener Inspiration,
wobei das Gesicht aufgedunsen und roth, wohl auch blauroth
wird, die Augen thränen- und vortreten, der Kopf eingenommen
und schwindlig‘ ist,‘ nicht ‘selten momentane . Bewusstlosigkeit
eintritt, Schlingen und Sprechen bald mehr, bald weniger er-
schwert sind und: endlich nicht selten: Würgen und Vomituritio-
nen hinzukommen, ohne dass sie den Anfall beendigten. Nach-
dem eih selcher Aufall einige Minuten, oder unter kurzen Re-
missionen eine Viertelstunde und länger gedauert hat, verliert
sich allmählich die erwähnte Empfindung im Larynx und mit
ihr der Husten, und es erfolgt nun in Absätzen Auswurf eines
weissgelblichen , kugeligen, geruch- und geschmacklosen Schleims,
auf den der Kranke sich ‚erleichtert, doch noch angegriffen fühlt,
was sich jedoch ‘bald: von selbst verliert. Der Puls ist im An-
falle beschleunigt, gespannt, härtlich ; setzt aber nicht aus, auch
bleiben. die. Extremitäten. warm und der Urin normal. Ist die-
ser Husten rein dynamisch, so nehmen Lungen und Herz we-
hig Antheil an dem Stürme, ist er abermit Desorganisationen
der Lungen: verbunden, oder mit bedeutenden“ Adhäsionen: der
Lungen am Rippenfelle, so kommen Krämpfe aller Art, heftiges
Herzklopfen und tiefe Ohnmachten ‚von mehreren Stunden vor.
{So wenig aber meist Lungen. und Herz leiden, so wird Kopf
hund Unterleib desto mehr erschüttert, woher wohl. die nicht
seltene momentane Bewusstlosigkeit und die Leistenbrüche kom«
men mögen. Bald nach dem Anfalle erfolgt zwar Auswurf, doch
nicht auf einmal, sondern in mehreren Absätzen, auch geschieht
dies nicht immer nach dem Anfalle, sondern auch oft in der
Mitte,- ohne ihn zu beendigen, oder auch nur zu erleichtern.
Er fängt vielmehr von Neuem an und erst, wenn die brennende,
kitzelnde Empfindung im Larynx aufgehört hat, ist der Krampf
gelöst. Eben so gehen auch bald nach dem Anfalle mehrere
Ructus und Flatus ab, die, wie der Schleimauswurf, keine
kritische Bewegungen sind und wohl von verschluckter äusserer
Luft und den durch den Husten erschütterten Gedärmen abhän-
gen. — Was die Diagnose anlangt, so unterscheidet sich die-
ger Krampfhusten vom acuten oder chronischen Luftröhrenkatarrh
durch fieber- und schmerzlosen Verlauf, längere Dauer bei sich
gleichbleibendem Auswurfe‘ und Integrität des Körpers ausser
em Anfalle. Vom Husten im ersten Stadium der knotigen
ungensucht unterscheidet‘ er sich durch fieberlosen Verlauf,
reien Athmen in‘ jeder Lage und Stellung und Abwesenheit
flüchtiger Stiche unter dem Brustbeine, eo wie der prädisponi-
renden und Gelegenheits - Ursache. Complicirt sich aber das
Uebel, wie oft geschieht, mit Lungenknoten, oder ausgebreite-
ter Adhäsion der Lungen am Rippenfelle, so wird es sehr hart-