Full text: (5. Band = 1833, No 9-No 16)

140 I. Pathologie, Therapie und. medicinische Klinik. 
and für jetzt nicht eingehen. 6) Mit wenig Worten berührt er 
nur noch ALsers’s Ansicht (Ueber das Wesen der Blattern und ihre 
Beziehung zu den Schutzblattern. Berlin 1831. 8.). Die von ihm 
beschriebenen Formen (Fariola purulenta und Iymphatica) sind 
auch in Erlangen vorgekommen, und in keinem Falle auch stark 
ausgebildeter Varioloiden hat jemals wirkliche Eiterbildung Statt 
gefunden. Aber die gelindere Form der Varioloiden wurde auch 
mehrmals bei Ungeblatterten und Nichtvaceinirten beobachtet, so 
wie auch die von ihm unter dem Namen Variolae Iymphaticae 
confluentes- inflammatorige-typhosae beschriebenen bei vaccinir- 
ten Frauenzimmern von 25— 40 Jahren vorgekommen sind. Knd- 
lich dürften noch. Zweifel übrig bleiben, ob die lymphatischen 
Pocken, namentlich die confluenten und die mit typhösem und 
fauligem Charakter, wie ALBERS sie beschreibt, von den ältern 
Aerzten vor der Vacecination beobachtet worden sind. [//enke’s 
Zeitschrift etc., 16. Ergänzungsheft und 3. Vierteljahrheft, 
1832,] (L—t.) 
66. Heilart der Krätze; von Dr. v. Verne in Wien. 
Gestützt auf die günstigen Erfahrungen, die man mit örtlicher 
Anweudung des Sublimats gegen Krätze gemacht hat und zu 
gewissenhaft, dies Mittel gegen dieses Leiden anzuwenden, ver- 
ordnet v. V. zu diesem Zwecke unter gewissen Vorsichtsmaass- 
regeln die doppelte Quecksilbersalbe. Die Heilkraft derselben 
lässt sich auf’s Höchste steigern und jede nachtheilige Kinwir- 
kung sicher vermeiden, wenn man, wie folgt, verfährt: Nach 
Seifenbade am Morgen reibt sich Abends der Kranke anf jede 
Krätzpustel eine äusserst kleine Menge der genannten Salbe 
ein, geht dann zu Bette und trinkt eine Tasse kaltes Inf. Senn. 
Am Morgen werden die eingeriebenen Stellen mit scharfer Lauge 
gewaschen oder mit Aetzsteinauflösung bestrichen, und dann 
wird, wenn nicht ergiebige Stühle, erfolgt sind, noch eine Tasse 
Seunaaufguss genommen. Wo es thunlich ist, wird jeden 2. Mor- 
gen ein starkes Seifenbad genommen und Leib- und Bettwäsche 
durchaus gewechselt. Kann man statt des Seifenbades ein Schwitz- 
bad nehmen und den Körper nach demselben mit Flanell und 
Seifenschaum abreiben lassen, so ist dies noch dienlicher. So 
wenig als möglich von der Salbe zu nehmen, die Kinreibung 
möglichst_lange fortzusetzen und beim Abwaschen mit Aetzlauge 
alien Flelss anzuwenden, kann mau nicht genug einschärfen. 
Wird dies Alles beobachtet, so wirkt das Quecksilber weder all- 
gemein, noch örtlich nachtheilig, und das Schwitzbad wird die 
zur Heilung nöthige Zeit sehr abkürzen. — Wegen Einfachheit 
und Wohlfeilleit lässt sich dies Verfahren bei allen Kranken 
ımd selbst in Spitälern anwenden, und es wird sich unter allen 
Verhältnissen ohne den mindesten Nachtheil als wirksam erwei- 
sen, wo nicht die Krätze mit scrophulösen, gichtischen - oder 
syphilitischen Hautleiden complicirt ist. — Als innerlieh ablei- 
tendes Mittel ist hier der kalte Aufguss der Senna als einfach-
	        
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