Full text: (4. Band = 1833, No 1-No 8)

I. Anatomie und Physiologie. 
das Gleiche. — Nicht minder wichtig. ist es, zu ermitteln, ob 
die Nerven eines Gliedes einen directen Einfluss auf den Blut- 
umlauf in demselben haben. Es könute nämlich entweder der 
Umlauf des Blutes oder die Umwandlung desselben geschwächt 
und aufgehoben werden... Nach "Trevmmanus soll nach Durch- 
schneidung der Nerven eines Gliedes die Circulation in demsel- 
ben aufhören. St. durchschnitt alle vorderen und hinteren Wur- 
zein der Spinalnerven der Hinterextremitäten, zerstörte die hin- 
tere Hälfte des Rückenmarks, durchschnitt alle Nerven in der 
Beckenhöhle, und der Kreislauf in den Hinterextremitäten hörte 
nicht auf. Er wurde bisweilen augenblicklich gehemmt, kehrte 
aber bald und dauernd wieder. Auch die Ernährung der Hin- 
terextremitäten war nicht beeinträchtigt; sie waren verhältniss- 
mässig eben so stark, als die vorderen. Ein Aufhören der Um- 
wandlung des’ arteriellen Blutes in venöses hat Sr. nicht wahr- 
genommen. [Medic. Zeit. v. Vereine f. Heilkunde in Preussen, 
No. 12.] (K— e.) 
2. Ueber eine neue Haut im Auge; von G. H. 
FırLoinG. Das schwarze Pigment des Auges soll sich, den ge- 
wöhnlichen Annahmen zufolge, unmittelbar hinter der Retina 
vorfinden und mit derselben in Berührung stehen. Die Farbe 
des Pigments soll bei den verschiedenen Thieren sehr verschie- 
den und bei den Raubthieren nur schwach seyn, oder selbst 
ganz fehlen. Die Haut, welche der Verf. entdeckt hat, liegt 
unmittelbar hinter der Retina und berührt sie, zeigt eine lichte 
Färbung, die in den einzelnen Thieren verschiedenartig ausfällt, 
und bei den Raubthieren sehr hell erscheint. Es leuchtet ein(%), 
dass die in Rede stehende Haut nichts anderes ist, als was ge- 
wöhnlich für das Pigment gehalten wird. Zur Rechtfertigung 
dieser neuen Ansicht erörtert F. das Wesen und die Eigentbüm- 
lichkeiten des Pigmentes der Augen. Es besteht aus einer schlei- 
migen, mit Kohlenstoff, durch welchen die Färbung bedingt wird, 
verbundenen Substanz; es macht auf weissem Papiere Flecken; 
es kann abgewaschen werden; kein bekanntes chemisches Rea- 
gens ist im Stande, die Farbe zu verändern oder aufzuheben. 
1) Secirt man das Ange eines Thieres, so zeigt sich, nach Entfer- 
nunz sämmtlicher Flüssigkeiten und der Retina, eine glänzende, 
farbige Fläche, welche unmittelbar hinter der Retina liegt. Die 
Farbe ist in der Regel bläulichgrün, oft etwas in’s Gelbe spie- 
tend, in Umkreise dunkelblau. Berührt man die blaue oder 
grüne Partie mit einem Stücke weissem Papiere, so entsteht 
kein Fleck; wäscht man sie mit Wasser ab, 80 bleibt die Farbe 
unverändert und das Wasser ungetrübt. Schon hierin liegen 
zwei Beweise, dass die Farbe mit derjenigen des wahren Pi- 
zments der Augen von verschiedener Natur sey. 2) Secirt man 
ein Auge, in welchem die Farben lebhaft sind, und legt es auf 
einen Tisch in helles Licht, betrachtet es dann genau und an- 
haltend , so wird man finden, dass die Farbe, geht man hierauf
	        
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