Full text: (4. Band = 1833, No 1-No 8)

£V. Chirurgie und Ophthalmologie: 
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noch nicht erfolgt. Man gab Calom. mit Jalap. und Rheum., 
worauf am nächsten Tage, nach mehreren Darmausleerungen, der 
Kopf leichter war, Am 5. Tage stockte wieder der Stahl, und 
im’ Innern des Kopfes fand sich vermehrter Schmerz, weshalb 
man am 6. Tage die ebengenannten Mittel nochmals reichte. Am 
8. Tage gab der Verletzte Schmerzen in der ganzen linken Seite 
des Kopfes an, fühlte sich wie zerschlagen, konnte sich nicht 
recht besinnen und war nach der Aussage der Seinigen nur sel- 
ten bei sich, Der Puls hatte nur 45 Schläge, war aber hörbar, 
die Zunge rein, etwas trocken, der Leib weich und der Schmerz 
beim Drucke auf die verletzte Stelle steigend. Auf allgemeine 
und örtliche Blutentziehungen, Senfumschläge. auf ‘die Füsse, 
Anfus. flor. Arnic. und Caloin, verschwanden die Schmerzen mehr 
und mehr, der Mann stand auf und ging in seinen Garten, 
sprach aber immer noch zuweilen irre. Unter Fortgebrauche 
der Arnica, des Kalomel und örtlicher Blutentleerungen ,. so wie 
unter beginnender Salivation blieb der, Zustand des sonst sich 
wohl fühlenden Kranken ganz derselbe, und schon glaubte B. 
dass noch die Trepanation nöthig seyn würde. Vorher jedoch 
beschloss er, noch ein kräftiges Ung. stibiatum. zu versuchen und 
liess daher vom 15. Tage au drei Mal täglich eine halbe Drachme 
desselben in die linke Kopfseite einreiben. Am 21. Tage zeigte 
sich diese in eine grosse, heftige Schmerzen verursachende Ki- 
terfläche verwandelt, doch war auch das Irrereden geringer. Nuu 
wurde nur täglich ein Mal und später nur alle 2 Tage eingerie- 
ben, am 31. Tage aber damit aufgehört. — Seit 12 Wochen 
hat sich kein Irrereden mehr eingestellt, und seit 6 Wochen ar- 
beitet der Mann wieder als Drescher, trägt grosse Lasten auf 
der linken Schulter und hält einen grossen Theil derselben an 
der früher verwundeten Stelle, an der man noch die zollgrosse 
niedergedrückte Knochensielle und an 2 Stellen, zu einem Win- 
kel verlaufend, Fissuren fühlt. Betasten, selbst starker Druck 
macht keine Unbequemlichkeit. [Med. Zeitschr. v. Vereine fo 
Heilk. in Preussen, 1833, Nr. 9.] (K—e.} 
. 853. Ueber Kopfverletzungen und Trepanation; 
vom Prof. Dr. DserrensacH, Ein öjähriger Knabe fiel von der 
obersten Stufe einer steilen Hoftreppe, mit dem Kopfe voran, 
auf das Steinpflaster hinab. Besinnungslos blieb er liegen, es 
drang Blut aus Nase und Mund, und auf ein Lager gebracht er- 
brach er öfters und gab. nur durch Gestöhn Lebenszeichen von 
sich. In der Nacht kehrte das Erbrechen öfters zurück, doch 
erholte sich der Knabe etwas und beantwortete mitunter einige 
Fragen. Tags darauf sah ihn D.  Sopor war noch zugegen, 
doch liess sich das Kind leicht daraus erwecken, schlief auch 
nicht sogleich wieder ein. Mehr als die Hälfte des Kopfes war 
sagillirt, teigig anzufühlen, und vorzüglich war das rechte Schei- 
telbein beschädigt, in dessen Mitte eine 2 Zoll lange, gequetschte, 
bis auf den Kuochen dringende Wunde der Galca zu sehen war.
	        
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