£V. Chirurgie und Ophthalmologie:
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noch nicht erfolgt. Man gab Calom. mit Jalap. und Rheum.,
worauf am nächsten Tage, nach mehreren Darmausleerungen, der
Kopf leichter war, Am 5. Tage stockte wieder der Stahl, und
im’ Innern des Kopfes fand sich vermehrter Schmerz, weshalb
man am 6. Tage die ebengenannten Mittel nochmals reichte. Am
8. Tage gab der Verletzte Schmerzen in der ganzen linken Seite
des Kopfes an, fühlte sich wie zerschlagen, konnte sich nicht
recht besinnen und war nach der Aussage der Seinigen nur sel-
ten bei sich, Der Puls hatte nur 45 Schläge, war aber hörbar,
die Zunge rein, etwas trocken, der Leib weich und der Schmerz
beim Drucke auf die verletzte Stelle steigend. Auf allgemeine
und örtliche Blutentziehungen, Senfumschläge. auf ‘die Füsse,
Anfus. flor. Arnic. und Caloin, verschwanden die Schmerzen mehr
und mehr, der Mann stand auf und ging in seinen Garten,
sprach aber immer noch zuweilen irre. Unter Fortgebrauche
der Arnica, des Kalomel und örtlicher Blutentleerungen ,. so wie
unter beginnender Salivation blieb der, Zustand des sonst sich
wohl fühlenden Kranken ganz derselbe, und schon glaubte B.
dass noch die Trepanation nöthig seyn würde. Vorher jedoch
beschloss er, noch ein kräftiges Ung. stibiatum. zu versuchen und
liess daher vom 15. Tage au drei Mal täglich eine halbe Drachme
desselben in die linke Kopfseite einreiben. Am 21. Tage zeigte
sich diese in eine grosse, heftige Schmerzen verursachende Ki-
terfläche verwandelt, doch war auch das Irrereden geringer. Nuu
wurde nur täglich ein Mal und später nur alle 2 Tage eingerie-
ben, am 31. Tage aber damit aufgehört. — Seit 12 Wochen
hat sich kein Irrereden mehr eingestellt, und seit 6 Wochen ar-
beitet der Mann wieder als Drescher, trägt grosse Lasten auf
der linken Schulter und hält einen grossen Theil derselben an
der früher verwundeten Stelle, an der man noch die zollgrosse
niedergedrückte Knochensielle und an 2 Stellen, zu einem Win-
kel verlaufend, Fissuren fühlt. Betasten, selbst starker Druck
macht keine Unbequemlichkeit. [Med. Zeitschr. v. Vereine fo
Heilk. in Preussen, 1833, Nr. 9.] (K—e.}
. 853. Ueber Kopfverletzungen und Trepanation;
vom Prof. Dr. DserrensacH, Ein öjähriger Knabe fiel von der
obersten Stufe einer steilen Hoftreppe, mit dem Kopfe voran,
auf das Steinpflaster hinab. Besinnungslos blieb er liegen, es
drang Blut aus Nase und Mund, und auf ein Lager gebracht er-
brach er öfters und gab. nur durch Gestöhn Lebenszeichen von
sich. In der Nacht kehrte das Erbrechen öfters zurück, doch
erholte sich der Knabe etwas und beantwortete mitunter einige
Fragen. Tags darauf sah ihn D. Sopor war noch zugegen,
doch liess sich das Kind leicht daraus erwecken, schlief auch
nicht sogleich wieder ein. Mehr als die Hälfte des Kopfes war
sagillirt, teigig anzufühlen, und vorzüglich war das rechte Schei-
telbein beschädigt, in dessen Mitte eine 2 Zoll lange, gequetschte,
bis auf den Kuochen dringende Wunde der Galca zu sehen war.