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IV. Gynäkologie und Pädiatrik.
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nächsten Nacht an die Eigenthümlichkeiten des Choleradurch-
falles deutlich zeigende Diarrhöe ein. Bei dem Gebrauche von
1 Gran Kampher mit 10 Gr. Gumm. arab. 2stündlich und Menth,
er., Fl. sambuc. und Semin, lini als Thee liess die Diarrhöe
am 24. Juni nach, obwohl die Kranke sich nicht zu Bett legte,
vielmehr bei Besorgung der Leichenbestattung und anderer häus-
licher Geschäfte sich abwechselnd erhitzte und der Zugluft aus-
setzte. Ausser Angst und Druck in den Präcordien klagte
sie nur über Mattigkeit; aber der Collapsus des sonst blühenden
Gesichtes und der sehr schwache kleine Puls liessen die Cho-
lera nicht verkennen, Schon in der nächsten Nacht kehrte der
Durchfall heftiger zurück, von den schmerzhaftesten Waden-
krämpfen, Erbrechen, Erkalten des Gesichtes und der Extremi-
täten und kaum fühlbarem Pulse begleitet. stündlich 2 Gran
Magist. bismuth. mit Melissenthee, abwechselnd mit reinem, küh-
lem Wasser esslöffelweise zur Erquickung. Gegen Abend liessen
alle Symptome nach; in der Nacht trat bei mässigem, warmem
Schweisse der erste Schlaf seit dem 23, ein. Gegen Morgen er-
schienen anfänglich sehr schmerzhafte Contractionen im Unter-
leibe, die sich bald als kräftige Wehen äusserten, und jedesmal
unbemerkt der Kreisenden eine beträchtliche Menge des eigen-
thümlichen Choleradurchfalles aus dem Mastdarme hervortrieben.
Der Uterus selbst liess sich während der Wehen kräftig und
gleichmässig contrahirt fühlen, und der Unterleib war durchaus
nicht empfindlich. Bis gegen Mittag war ein gesunder, wohlge-
nährter, ausgetragener Knabe geboren. Die Mutter befand sich
nach Entfernung der Nachgeburt ganz wohl und erhielt Hafer-
grützschleim. 2 Stunden nach der Geburt nahm das Kind die
weniger als in früheren Wochenbetten gefüllte Brust. Sein nach
3—4 Stunden unter deutlichen Cholerasymptomen erfolgter Tod ver-
schlimmerte aber wieder den Zustand der Mutter. Zuerst kehrte
das Erbrechen, allmählich die anderen Cholerasymptome und die
Krämpfe weit heftiger und schmerzhafter, als beim ersten An-
falle, zurück; das Gesicht war bis zum . Unkenntlichseyn ver-
fallen. stündlich 2, und als das Erbrechen gemindert war, die
Krämpfe aber fortdauerten, bis diese aufhörten, 3 Gran Magist.
bism. Sie bekam einen mit Capsicum geschärften Senfteig auf
die Magengegend und warme Kleiensäcke an die kalten KExtre-
mitäten. Gegen Morgen liessen die Zufälle nach, die Krämpfe
hörten ganz auf, und das. seltener gewordene Erbrechen leerte
eine grosse Quantität dunkelgrasgrün gefärbte Flüssigkeit aus;
es erfolgte seit d. 24, Juni die erste Urinauslieerung. Der bald
fäculent und seltener gewordene Durchfall dauerte doch noch
3—4 Tage; indess erholte sich die Kranke bei häufigem, tiefem,
fast soporartigem Schlafe, während dessen sie sich oft unbewusst
verunreinigte, und gutem Appetit, ohne weitere Arzneien so
schnell, dass sie schon am 6. Juli als genesen angesehen wer-
den konnte. Die Wochenfunetionen waren dennoch regelmässir