Ill. Materia medica und Toxikologie, —, 881
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Zeitpunkt eben so wenig für diese, als für die Dauer der Wir-
kung überhaupt sich angeben lässt, da die individuelle Reiz-
empfänglichkeit für Giite in demselben Maasse differirt, wie für
andere Eindrücke. — Was nun aber die Anwendung der Nux
pomica nach der Methode endermique anlangt, so benutzt man
zu diesem Behufe das Alkaloid derselben und zwar entweder
Strychninum purum, oder St. aceticum, welches letztere etwas
kräftiger, ale das erste wirkt, was man. vielleicht der grösseren
Auflöslichkeit zuschreiben kann. Auch hat DunEerın nach einem
KEinschnitte.in die Haut das Krtr, nuc, vomic. eingerieben. —
Schon BaALLyr erwähnt mehrere Fälle, wo Paralysen nach Blei-
kolik durch Strychnin geheilt wurden, und führt zugleich an,
dass der äussere Gebrauch desselben eben so wie der innere
zwar die Hirnfunctionen wenig antaste, doch Blutcongestionen
zum Kopfe bedingt habe, dass selbst Aderlässe nöthig geworden
wären. Versuche bei Thieren haben MaAcennig und Orrına be-
kannt gemacht, und als sehr instructiv müssen LEmBERT's Beob-
achtungen ausgezeichnet werden, da sie sich auf Krankheits-
zustände bei Menschen beziehen. LEmserRt’'s Erfahrungen stim-
men mit denen des Verf. überein. 2 Stunden nach Anwendung
entstehen nach seiner Angabe meist krampfhafte . Bewegungen,
die, wenn sie heftiger sind, einen Kopfschmerz der Seite, auf
die das Mittel angewendet wurde, zum Begleiter haben und nach
6—12 Stunden oft Ersteifung der Extremitäten bewirken, Nachts
sind die krampfhaften Bewegungen stärker, bedeutende Hirn-
affectionen finden sich nicht vor, der Puls wird beschleunigt,
die gelähmten Theile bekommen eine erhöhte Temperatur und
fangen an stark zu transpiriren. Lemserr gab zuerst 4—4 Gr.
Strychnin, stieg bis zu 1 oder.14 Gran und beseitigte damit
mehrere Lähmungen. Lesızur aber erwähnt einer durch .Strych-
nin glücklich geheilten Hemiplegie. ‘Es wurde mit } Gr. ange-
fangen und bis 2 Gr. gestiegen, wonach ein Anfall von Tetanus
entstand, der durch Morphium acetioum glücklich entfernt wurde.
In der Charit€ zu Berlin hat vor 2 Jahren RıcHrer mehrere
glückliche Versuche mit reinem alkoholisirten. Strychnin ange-
stellt und dabei ziemlich constant die oben erwähnten Erechei-
nungen beobachtet. Die Zuckungen der Extremitäten, beson-
ders der gelähmten, waren Nachts bisweilen so stark, dass die
Kranken aus dem Schlafe aufführen, Kratzen. im Halse, Uebel-
keit und Brechen waren meist zugegen, Stuhlverstopfung er-
folgte immer, Harnbeschwerden selten, nie aber Störung der
Hirnfunction, RıcnrErR wendete nur Strychn. pur. und zwar an-
fänglich }—4 Gr. an, stieg aber bis zu 2, ja einmal selbst bis
zu 3 Gr. Der merkwürdigste der ihm vorgekommenen Fälle
betrifft eine Aphonia-paralytica, die sich bei einer 46jährigen
hysterischen Frau in Folge heftiger Erkältung vorfand und anti-
rheumatischen, längere Zeit gegebenen Mitteln nicht gewichen
war. Das Mittel wurde unter dem Kehlkopfe zu beiden Seiten
Summarium d, Medicig, 1833, IV. 31