Full text: (4. Band = 1833, No 1-No 8)

1]. Materia mediea und Toxikologie. 479 
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men verwittertes kohlensaures Natron verordnen, um vom letz- 
tern einen kleinen Ueberschuss zu haben. Bei weitem besser 
würde noch das doppeltkohlensaure Natron (Bicarbonas Sodae) 
seyn und zwar zu gleichen "Fheilen etwa nach folgender For- 
mel: RR. Herr. sulph. cryst., Natr. bicarbon. ana gr. j; Sacch, 
alb. gr.vj. M. f. Pulv, Dent. tal. dos, no... S; Jedes Pulver 
in ein Glas Zückerwasser gerührt zu nehmen. Dieses Mittel 
schmeckt süsslich eisenhaft und gar nicht unangenehm, wie ein 
natürlicher Eisensäuerling mit Zucker getrunken. Es muss aber 
vorräthig bereitet und in einem trocknen, Iuftdicht verschlossenen 
Gefässe aufbewahrt werden, auch muss dıs Pulver auf das sorg- 
fältigste abgerieben werden, damit sich der Kisenvitriol vollstän- 
dig zersetzt. B. ist überzeugt, dass dieses Mittel das beste 
eisenhaltige Mineralwasser an Wirksamkeit ersetzen könne. Will 
man es als künstliches Mineralwasser anwenden, so schüttelt man 
es nur mit einer angemessenen Menge Brunnenwassers in einer 
verschlossenen Bouteille und giesst das Wasser, das nun kohlen- 
saures Eisen aufgelöst enthält, nach einer Viertelstunde ab, 
oder noch besser, man filtrirt es und dispensirt es in luftdicht 
verschlossenen Flaschen. Diese Mittheilung verdient gewiss die 
volle Aufmerksamkeit des ärztlichen Publikums. [Buchner’s Re- 
pertorium f. d, Pharmacie, Bd. 43, Hft, 3.] ", (K—e.) 
850. Blausaures Eisen-Chinin gegen Wechsel- 
fieber. Crrıors: heilte damit die hartnäckigsten Wechselfieber, 
welche dem Schwefel - Chinin in hohen Gaben widerstandeu hat- 
ten. Vorzüglich wirksam scheint das Mittel, sobald Reizung 
oder Anschoppung in den Unterleibsorganen das Fieber unter- 
halten. Er reichte es zu Z—4, selbst 8 Granen. [Med, Zei- 
tung des Auslandes, Nr. 174.) (H —r.) 
351. Ueber die äussere Anwendung des Strych- 
nins; von Dr. STEINHAUSEN in Sorau. Mögen auch die Vor- 
theile der von BALLY ausgegangenen und von LEsIeuR und Lrm- 
BERT Weiter ausgebildeten Methode endermique hin und wieder, 
besonders von den Erfindern; überschätzt worden seyn, so ist 
doch: schon unsere jetzige Erfahrung reich an ihren Werth ver- 
bürgenden Beispielen, und man muss nur nicht von-ihr erwar- 
ten, dass sie, was keine Methode vermag, sich unter allen Um- 
ständen bewähren müsse. Die graduelle Differenz der Wir- 
kungen bei dieser Methode muss übrigens grösser als bei inne- 
rer Anwendung der Mittel seyn, da der Darmkanal alle Mittel, 
wie sie ihm auch gegeben werden mögen, mehr oder weniger 
verändert und zur Aufnahme in die zweiten Wege geschickt 
macht, während die Haut durch ihr individuell abweichendes 
Resorptionsvermögen mehr für bestimmte Formen empfänglich 
ist, die sich den Mitteln nicht immer geben lassen, ohne ihre 
Wirksamkeit zu beeinträchtigen. Hieraus wird es erklärlich, 
dass zwei Mittel, die innerlich gereicht gleiche, oder ähnliche 
Wirkung hervorbringen, wenn sie in verschiedener Form gege-
	        
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