Full text: (4. Band = 1833, No 1-No 8)

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18 1. Materia medica und Toxikologie, 
chung an, wo sie ihm nicht das Mindeste leistete. Hierauf be- 
reitete er einen Umschlag aus den Blättern, von denen er 2 
Hände: voll 12 Stunden kochen und dann mit einer Keule zu 
Brei stossen liess, Diesem wurde 80 viel Leinsamenmehl zu- 
gesetzt, als zur Consistenz eines Umschlages nothwendig ist, 
Der Umschlag wird auf den geschwollenen "Theil applicirt und 
80 lange alle 12 Stunden erneueri, bis sich seine Nutzlosiykeit 
zeigt. Gewöhnlich aber verursacht er eine starke Transspiration 
und wirkt zugleich mit grosser Kraft auf die Nieren. Bei eini- 
gen Kranken entsteht ein Gefühl von Schwäche und grosser Hin- 
fälligkeit. Während der Auwendung des Umschlages darf kein 
anderes Mittel in Gebrauch gezogen werden, höchstens ein leich- 
tes Cardiacum zur Minderung der Schwäche. Warme Getränke 
in Menge genommen sind schädlich; man reiche eine leichte 
Bouillon, Der Kranke muss während der ganzen Zeit der An- 
wendung des Umschlages im Bette wohl zugedeckt liegen blei- 
ben. 3 Fälle sind zur Bestätigung. des Gesagten mitgetheiltz in 
allen dreien trat die Heilung unter copiöser Urinabsonderung ein. 
Es ist zu bedauern, dass die Indicationen zur Anwendung des 
Mittels gar nicht fest gestellt sind; es wurde in den verschie- 
densten Arten der Wassersucht, einfachen und complicirten, pri- 
mären und secundären, angewendet und entsprach in vielen Fäl- 
Jen den gehegten Erwartungen. [Gazette medie. de Paris, Nr. 7, 
1833. — Woher ?] (H—1.) 
349. Ueber eine zweckmässige Arzneiform, um 
frisch bereitetes kohlensaureg Kisen anzuwenden; 
von BucHnER jun. . Das Curbonate de fer wird jetzt in Strass- 
burg sehr häufig verordnet und zwar mitunter durch Zersetzung 
des Sulfats mit kohlensanrem Natron im Arzneimittel selbst. Erst 
kürzlich sah B. folgendes Recept: B. Sulfatis ferri, Subcarbo- 
natis sodae ana 3; m. f. c. mucil. g. arab, q..s. bol. no. 48. Diese 
Vorschrift ist gar nicht übel. Eben so kann auch das schwe- 
felsaure Eisenoxydul mit kohlensanrem Natron in Pulverform ge- 
geben werden. Der Kranke bekommt so das kohlensaure Eisen 
ganz friseh und gut, und das wenige dabei befindliche schwefel- 
saure Natron wird kaum die Wirksamkeit des Mittels schwä- 
chen. — In einer Nachschrift spricht sich Buchner sen, dahin 
aus, dass, die Verschreibung des schwefelsauren Kisenoxyduls 
mit kohlensaurem Natron, um kohlensaures Eisen im Arzneimit- 
tel friseh zu erzeugen, alle Beachtung verdiene, nur möchte es 
schwer seyn, das quantitative Verhältniss immer so zu treffen, 
dass sich die Bestandtheile beider Salze gerade austauschten. 
Auf jeden Fall ist es besser, etwas zu viel, als zu wenig koh- 
Jensaures Natron zu nehmen. Im eben mitgetheilten Recepte 
ist aber unstreitig gar zu viel genommen. Stöchiometrisch wä- 
ren höchstens 100 Gran vöthig gewesen, doch würde für die 
ärztliche Praxis dies Verhältniss nicht rathsam seyn, und man 
dürfte wohl am zweckmässigsten auf 4 Unze Eisenvitriol 2 Drach-
	        
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