Full text: (4. Band = 1833, No 1-No 8)

56 I Pathologie, Therapie und medieinische. Klinik, 
terienschlag voller, ‚grösser, der Puls am Herzen weniger hef- 
lig, die Brust freier, der Athem wärmer. Trockenheit des Mun- 
des und Durst lassen etwas nach, doch bleiben die Absonde- 
rungen vermindert und zeigen concentrirtere Mischung. Die Haut- 
venen treten auf, die Receptivität der Sinne. wird gesteigert, das 
Gefühl von Hemmung der ‚willkührlichen Thätigkeit wird zur 
Unruhe und Aufregung, der Kranke wirft sich rastlos ‚herum, 
die Einbildungskraft ist dabei geschäftig, der Schlaf von phan- 
tastischen Träumen unterbrochen, und auch im Wachen ist der 
Geist lebhaft, aufgeregt, unruhig und unfügsam, — Auch Grade 
der Hitze lassen sich durch Gefühl und Thermometer unter- 
scheiden, sind aber schwerer zu beschreiben, Oft entspricht 
die Hiıze der vorausgegangenen Kälte, vorzüglich aber scheint 
es dabei auf das Maass, in dem die fiebernden Organe von der 
aufgeregten Nerventhätigkeit durchdrungen ‚werden, so wie auf 
Schnelligkeit und Art der Strömung selbst anzukommen.. Viel- 
leicht werden bei niedern Graden nur die Oberflächen, bei hö- 
hern die Substanz der änssern und bei den höchsten -die. der 
Centralorgane durchdrungen. — Um die Abstufungen der krank- 
haft vermehrten Wärme zu bezeichnen, würden im Deutschen 
die Benennungen: Fieber- wärme, Hitze und - Glut wenigatens 
Idas Plus. und Minus andeuten. Dass aber auch die Qualität der 
Wärme verschieden sey, lehrt schon der Unterschied der Alten 
zwischen calor mordas, urens, hecticus u. 8, wı Das Gefühl 
der Wärme ist übrigens Resultat einer durch innere oder äussere 
Ursache erregten Thätigkeit, und nach Verschiedenheit dieser 
Ursachen ist auch das Gefühl von Wärme verschieden. — Hat 
hun die Hitze kürzere oder längere Zeit angehalten, so lassen 
die Zufälle allmählich nach, Allgemeine Aufregung , innere Hitze 
and Unruhe nehmen ab, der Puls eilt weniger, wird grösser, 
voller, weicher, die Venen sichtbarer, der Athem ruhiger, Kopf- 
schmerz und Durst geringer, Zunge und Nase feuchter, ‚alle 
Absonderungen häufiger. Da jetzt Veränderung der Hautabson- 
derung am bemerklichsten ist, wird dieser Abschnitt des Paro- 
xysmus Schweiss genannt. Die Haut ist weniger brennend, 
weicher, verbreitet warmen Dunst und bedeckt sich allmählich 
mit allgemeinem, erleichterndem Schweisse. Zugleich erfolgen 
! wahrscheinlich gas- und dunstförmige Ausscheidungen aus den 
Lungen, über die bisher nur wenig bekannt ist. Der Urin zeigt 
in Menge, Schwere, Farbe und Mischung auffallende Verände- 
rung, die nach specieller Verschiedenheit der Fieber und des 
Zeitraums mannigfaltig ist und bei regelmässigem Verlatfe von 
einem Paroxysmus zum audern Fortschritte zeigt. Stuhlausliee- 
rung erfolgt erst nach dem Paroxysmus, oder nach einer Reihe 
von mehreren, doch lassen sich bei regelmässigem Verlaufe und 
nicht zu stürmischer Behandlung die Fortschritte der gastrischen 
Abscheidungen von einem Paroxysmus zum andern deutlich nach- 
weisen, Dass dem Anfalle allgemeine Beruhigung, Müdigkeit
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.