V. Chirurgie und Ophthalmologie, 437
des durch die obere Arteria thyreovidea dem Kehlkopfe zuge-
führten Blutstromes herzurühren. [Med. Zeitung des Auslandes,
Nr. 8.] (H—r.)
825. Durchgang einer Fischgräte durch das
Mittelfleisch; von Brovıe in London. B. wurde zu einem
Manne gerufen, der an Augst und Schmerzen litt und in dem
Mittelfleische eine Geschwulst. von der Grösse einer Orange
hatte. B. hielt das Leiden erst für einen Urinabscess, allein
bei genauer Befragung des Pat. fand sich, dass dieser nie an
Harnbeschwerden gelitten hatte. Es wurde ein Einschnitt in die
Geschwulst gemacht, aus welchem sogleich eine Menge fauliges
Gas herausfuhr. Dann brachte B. einen Finger ein und entdeckte
zwei kleine Oeffnungen im Mastdarme. Aus der obersten der-
selben ragte ein spitziger Körper hervor, den B. für eine Steck-
nadel hielt, der sich aber, nachdem er mittelst einer Zange
herausbefördert worden war, als eine Fischgräte auswies. Ue-
ber Behandlung und Heilung ist nichts angegeben. [7% e lancet,
Nov. 3, 18832.) (H—L)
326. Einfache, glückliche Heilung einer Caries.
Im Gumbinner Kreis - Lazareth ward ein S6jähriger Mann an
Caries der Handknochen, welche anfänglich aus syphilitischer
Ursache entsprungen sein sollte, behandelt. Die Caries, mit Auf-
treibung der Unterarmknochen verbunden, war so bedeutend,
überhaupt die Umstände von der Art, dass die Amputation je-
denfalls. hätten nternommen werden müssen, wenn die allgemeine
Cachexie des Pat. dessen mögliche Wiederherstellung auch nur
im Geringsten hätte hoffen lassen. Man begnügte sich daher,
einen Aufguss aus Specieb. ad foment. mit Holzessig warm um-
zuschlagen und in die fistulösen Gänge einzuspritzen, worauf
der Eiter eine bessere Beschaffenheit erhielt, der Geruch aus
den Wunden, so wie die Entzündung und Geschwulst aus den
muskulösen Theilen sich verloren. Sorgfältige Pflege verschaffte
dem Kranken auch olıne innern Arzeneigebrauch ein besseres
Aussehen, erhöhte die Kräfte und entfernte das‘ Fieber. Ein
am OÖberarme gesetztes Fontanell und der Verband der Ge-
schwüre mit einem Aufguss von Calmus mit Myrrhen-Essenz und
verdünnter Phosphorsäure beseitigten endlich die Knochenver-
derbniss, stellten überhaupt den Kranken auch so weit her,
dass der ganze Rest des Uebels zur Zeit nur noch in einigen
oberflächlichen Geschwüren besteht. [Hufeland’s Journ. d. prakt.
Heilk., Septbr. 1833.] (Fr.)
832%. Caries und spina ventosa der ganzen Ulna
geheilt von Dr. BREDENOLL zu Erwitte. Ein 9jähriger, scro-
phulöser Knabe bekam entzündliche Geschwulst der rechten Ulna.
Kin Chirurg legte Breiumschläge auf, öffnete die Geschwulst und
überliess das fernere Verbinden den Eltern. Endlich heilte
die Wunde, aber nun brachen mehrere Fistelöffnungen auf, die
eine düune, übelriechende Jauche ergossen. KEinige von diesen