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I. Materla medica und Toxikologie.
niger Beschwerden, ja zuletzt nahm der Schleim einen gallertar-
tigen Charakter an, die Absonderung entzog dem Blute wirkli-
chen Nahrungsstoff, es stellte sich Mattigkeit, Abmagerung‘ ein,
Es entstand neue Besorgniss, Der Gebrauch von ra ursei, China
und ähnlichen Mitteln wollte nichts helfen. Da beschloss der
Verf., das Wildunger Mineralwasser, und zwar in Verbindung
feines kalten Quassia-Aufgusses, anzuwenden, und bewunderns-
‘würdig war die Wirkung. Nach kurzer Zeit des Gebrauchs vermin-
derte sich zuerst der gallertartige Abgang, ‚hörte dann ganz auf,
dann auch der schleimige; in demselben Verhältnisse liessen die
Beschwerden beim Abgange nach. Nach 4 wöchentlichem Ge-
brauche waren dieselben fast gehoben. Der Verf. fahr nun fort,
slle Morgen ein Glas dieses wohlthätigen Wassers zu trinken,
und hat dies das ganze folgende Jahr fortgesetzt, und ihm ver-
dankt er es, dass er seit dieser Zeit nicht allein von dem Schleim-
sbgange, sondern auch von den übrigen Blasenbeschwerden be-
freit ist und, ohne in dem ganzen Jahre etwas anders gebraucht
zu haben, in dieser Beziehung das vollkommenste Wohlseyn ge-
nossen hat. [Hufeland’s Journ. d, prakt. Heilk., Novbr. 1832.]
(Fr.)
I. MATERIA MEDICA und ToxiKOLOGIE.
810. Senega als Heilmittel in Augenkrankhei-
ten; von Dr. ScHIndLER in Greiffenberg. Unter Mehreren hat
auch, wie bekannt, von Ammon neuerlich die Senega bei Verei-
terungen und bei Ausschwitzungen und Auflockerungen des Au-
ges durch chronische Entzündungen empfohlen. Der Verf. kann
nach seinen Erfahrungen in das Lob, welches man der Senega
in dieser Hinsicht ertheilt, mit einstimmen, da sie ihm oft we-
sentliche Dienste leistete, wenn’ sie auch in einigen Fällen nicht
viel nützte. Bei Zritis mit Hypopyon, die er vom Anfange be-
handelte, hat er sie nur selien angewendet, da er mit seiner
gegen dies Uebel gerichteten Methode anskam und weder Er-
öffnung der Hornhaut — die nur zeigt, wie viel das Auge bis-
weilen aushält — noch Senega nöthig hatte. Dagegen hat er
dies Mittel bei Hypopyen, die erst bei schon beginnender Ver-
eiterung der Cornea, oder schon starker Anfüllung der vordern Au-
genkammer mit Eiter ihm übergeben wurden, oft und mit Nutzen
verordnet. Am wirksamsten schien es bei pannöser Auflocke-
rung der Conjunctiva nach langwierigen, vernachlässigten Ophthal-
mien, wie nachstehender Fall zeigen mag: Eine Schäfersfrau
Jitt seit ungefähr 6 Jahren .an einer Ophihalmie beider Augen,
die zuletzt in eine pannöse Auflockerung der Conjunctiva über-
gegangen war, Als S. die Kranke sah, waren die Lider dick,