6 1. Pathologie, Therapie und medichische Klinik.
kurzer, stossweiser Husten, Brustschmerz, Delirien und der Tod,
der unter Meteorismus und Sopor eintrat. Section. Die Schleim-
haut der Trachea sehr roth; im Mediastinum anterius üher dem
Arecus aortae und vor der Theilung der Trachea ein, in einer
Kapsel enthaltenes, kalkartiges, weissgelbliches Conerement, Der
Bauch von Luft aufgetrieben, wie auch der ganze Darmkanal,
Die seröse Haut an einigen Stellen geröıhet und injieirt; die
Drüsen des Gekröses zum Theil geschwollen und roth. Im Un-
terleibe 4 Unzen blutiges Serum... Die innere Blasenhaut geröthet
und entzündet, wie auch die Schleimfläche des Gebärmutterhal-
ses. In der, zum Theil gerötheten, Schleimhaut des Dünndarmes
sah man mehrere ovale Stellen von verschiedener Grösse, welche
schwarz punktirte, kleine Grübchen hatten. Diese Gruppen ge-
schwollener Peyer’scher Drüsen befanden sich fast alle im
Heum und in der Nähe des Blinddarmes, wo einige noch ge-
schwürig waren. — Resultate. Von der Dothienenteritis
werden sehr häufig dicke, fette und beschwerlich menstruirte
Mädchen befallen und zwar so heftig, dass in der Regel der
Tod nicht abzuwenden ist. Die Blutungen sind, je nach dem
sie vor oder nach der Acme des Fiebers eintreten, verschie-
den. Die erstern sind gewöhnlich geringfügig, bestehen gewöhn-
lich in dem Abgange von Blutstropfen oder Streifen, oder ganz
selten in Blutklumpenz die andern sind copiö®g und entwe-
der kritisch, oder das Zeichen der ausgebildeten Darmschwärung.
Die Krankheit verliert sich bisweilen in einen chronischen Zu-
stand und endet erst später durch grosse Blutungen tödtlich.
|Lebererweichung mit nervösem Fieber, das in sei-
nem Verlaufe einer Dothienenteritis ähnlich war.
Der Kranke war 42 Jahre alt, Seidenweber, äusserst Jähzornig
und dem Branntweinsanfen ergeben. Heftige Kopfschmerzen,
Irrereden, Schwindel, Funken vor den Augen, Rauschen in den
Ohren, wobei das Gehör immer schwächer wurde, bitierer Ge-
schmack, Appetitlosigkeit, Erbrechen vieler grüner Masse, Hitze,
Durst, Abmagerung, Niedergeschlagenheit, mürrisches, ärgerliches
Wesen, träger Stuhlgang , Gestank aus dem Munde, schneller,
kleiner, härtlicher Puls gaben der Krankheit den Anstrich eines
gastrischen Fiebers, als welches es auch behandelt wurde. Den
17%. Tag der Behandlung starb Patient unter Röcheln und soporös.
Die Gefässe der Oberfläche des Gehirns strotzten. Der Kornir
und das Septum pellucidum waren erweicht und zerrissen. In
jedem Seitenventrikel 1} Unze helle Flüssigkeit. Der Aquae-
ductus Sylvit erweitert. Die Oberfläche der Lunge rauh und
knotig. Auf den Einschnittsflächen zeigten sich viel Miliar-Tu-
berkein. Im Dünndarme fand man eine schwarze, grauliche, zähe,
flüssige Materie, welche sich mit Wasser nicht vermischte. Die
Leber war weich und sehr mürbe, gelblich gefärbt; die Gallenblase
voll von jener schwarzen Masse, die sich im Darme fand. Die
Schleimhaut des Darmes war stellenweise geröthet. Skrophu-