Full text: (4. Band = 1833, No 1-No 8)

390 31.‘ Pathologie, Therapie und medichische Klinik. 
erweichende Umschläge machte. Am 12. Tage hatten die Schmer- 
zen ganz nachgelassen, der Unterleib war nur wenig aufgetrie- 
ben und gespannt, der Athem freier, die Zunge aber zitterte 
und wurde nur mühsam zum Vorscheine gebracht, der Appetit 
war, ausser allem Verhältnisse zum übrigen Zustande, stark, 
der Leib seit 2 Tagen verstopft, der Blick stier, die Augen 
eigenthümlich glänzend, Miene und Benehmen gleichgültig. Nachts 
heitige, wilde Delirien, Morgens etwas Schweiss, dann aber die 
Haut trocken, heiss. Der Kranke erhielt Kalomel, 2 Mal täglich 
+ Gr., Oelemulsion mit Lig. ammon. succ, und Senfteige auf 
Jie Waden. Am 13. war der Leib mehr aufgetrieben, nicht 
schmerzhaft, die Zunge feuchter, leichter beweglich, die 
Haut weicher, und nach 3maliger, sparsamer, fäculenter Oeffnung 
die Nacht ruhiger. Am 14 und 15. ging alles scheinbar bes- 
ser, der Unterleib war minder aufgetrieben, und es erfolgten 3 
mässige Ausleerungen und allgemeiner Schweiss. Am 16. hin- 
gegen gestaltete sich plötzlich alles schlimmer, der Unterleib 
war. stark aufgetrieben, alles dentete auf vollständigen nervösen 
Zustand und schnell überhand nehmende Lähmung. Reizmittel 
aller Art blieben ohne Erfolg, und am 17%. früh erfolgte der 
Tod. — Bei der Section, 24 Stunden nach dem Tode, war 
duer Bauch stark aufgetrieben, blaugrünz das Netz dünn, kurz, 
fettlos; Magen und Därme von Luft sehr ausgedehnt; die äus- 
sere Oberfläche des Magens, Duodenum, Jejunum und des obe- 
ren Theils des HNeum völlig gesund, ehne Spur von Entzündung 
der serösen Haut; die Leber gross, ihre untere Fläche schwarz- 
grün; die Gallenblase welk, mit weuig wässeriger, grüner Galle; 
die Milz wenigstens 3 Mal grösser als gewöhnlich, länglich, nie- 
renähnlich; das Pancreas etwas länger und dicker, als sonst; 
die Gekrösdrüsen, besonders gegen den Ausgang des Illeum, 
aufgetrieben, röthlich, erweicht, zwischen den Fingern zu zer- 
drücken und käseartig; die äussere Oberfläche des Heum mit 
breiten, langen, blaurothen, oder gelbgrünen Flecken von ver- 
schiedener Grösse bedeckt, die nach unten zu sich mehrteo 
und an vielen Stellen zusammenflossen; die äussere Oberfläche 
des Coecum und Colon ebenso gefärbt und die Fettanhänge hier 
und da ganz von dunklem, olivengrünem Pigmente durchzogen. 
Auf der innern Fläche des leum sah man, 28 Zoll über der 
Grimmdarmklappe, an der dem Mesenterium entgegengesetzten 
Seite, in der Gefässhaut einen bohnengrossen Knoten, der ip 
den Darm als gelblichgrüne Geschwulst mit unebener, knospi- 
ger Öberfläche hineinragte, die unter der Loupe als weicher 
Fungus erschien. Die ihn völlig deckende Schleimhaut war an 
dieser Stelle aufgelockert und so erweicht, dass sie sich brei- 
artig abschaben liess. Das diesen Knoten bildende Zellgewebe 
der Gefässhaut war auch aufgelockert, faserig und von gleicher 
Farbe. 24 Zoll über der Grimmdarmklappe kam, auch dem 
Mesenterium gegenüber, eine 1 Zoll 3 Linien lange und 10 Li- 
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