Full text: (4. Band = 1833, No 1-No 8)

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I. Materia medica und Toxikologie. 
sche Aerzte haben neuerlich bei Neuralgieen, Rheumatismen und 
chronischen Entzündungen der Brust mit gutem Erfolge 4—20 
Tropfen Crotonöl in die Haut eingerieben, wodurch ein ähnli- 
cher Hautausschlag, wie nach der Brechweinsteinsalbe, entstand. 
Nur sehr selten folgte der äusserlichen Anwenduug dieses Mit- 
tels Purgiren. [Buchner’s Repert, f. Pharm,, Bd. 42., Hft. 3. 
nach Bull. de Therap. 1832.] (K—e.) 
14. Polytrichum commune Linn. gegen unregel- 
mässige Menstruation. Nach Bonnarour bringt das Poly- 
trichum comm. L. die Menstruation in regelmässigen Gang und 
vertreibt die Milch entwöhnender Mütter. Er lässt eine Drachme 
mit 1 Pfunde Wasser auf 8 Unzen einkochen und diese Quanti- 
tät auf 2 Mal einnehmen. [Buchner’s Repert. f. Pharm., Bd. 42., 
Hft. 3 nach Rev, medie., 1831, Juin.) (K—e.) 
15. Quassia-Becher. Nicht selten wird die Quassia in 
Oesterreich auf folgende Weise angewendet; Man lässt aus dem 
dickeren Quassia -Holze Becher drehen, wovon in den Apothe- 
ken das Stück für 10—16 Gr. verkauft wird. KEinen solchen 
Becher füllt Abends der Kranke mit Wein, lässt ihn bedeckt 
über Nacht stehen und hat am Morgen nun Quassia- Wein. Der 
entleerte Becher wird später in die Luft gestellt, wo er nach 
einiger Zeit die Kraft, den Wein bitter zu machen , wieder gewinnt 
und so öfters gebraucht werden kann. Wird endlich der Becher 
kraftlos, so lässt man ein Quassiadecoct einige Zeit in ihm ste- 
hen, oder legt in dasselbe, wenn es zum Sieden erhitzt, den Becher, 
wodurch er seine vorige Kraft wieder erhält. — Diese Anwen- 
dung der Quassia ist gar nicht zu verwerfen, da Viele das Arz- 
neimittel lieber nehmen, wenn sie es sich selbst, und zwar wie 
hier, 80 leicht bereiten können. Auch ist es eine vortheilhafte 
Methode, das Quassiaholz durch Abdrehen zu verkleinern. Man 
bekommt nämlich zugleich mit dem Becher Drehspäne für das 
Decoct. und Extr. quassiae, [Buchner’s Rep. f. Pharm. Bd, 42, 
Hft. 3.] (K—e.) 
16. Die China und das Chininum sulphuricum 
als Augenmittel; vom Prof. Dr. v. Ammon, Die China ist 
als Heilmittel bei scrophulösen Augenentzündungen weniger be- 
kannt, als sie es verdient. Mehrere. Male leistete dem Verf. bei 
scrophulösen Individuen, welche Spuren von Menschenblattern 
trugen und an chronischen katarrhalischen Ophthalmieen und 
Blepharophthalmieen litten, folgende Formel die besten Dienste: 
BR. Dec. cort. Peruv. ex 3ij par. 3jv—vj, Natr. carb. 33. D. 8. 
Alle 2—4 Stunden einen Esslöffel. Dieser Mischung wurde bis- 
weilen Kırtr. cicut. I) — 5% zugesetzt. Bei chronischen Leiden 
der fibrösen Gebilde des Auges und seiner Umgebungen verband 
nicht selten v. A. mit günstigem Erfolge Chininum sulphur. mit 
Natr. carbon: Pr. Chinin. sulph, gr. — ij, Natr. carb. gr.1v—V, 
Sacch. alb. 93. M. f. pulv. D. tal. dos. no. vı ad chart. cerat. 
S. Früh und Abends ein Stück. Bei einer hartnäckigen scro-
	        
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