372 III. Materia medica und Toxikologie,
macop. angiebt, gegraben worden war. [Mufeland’s Journ. der
prakt. Heilk:, Septbr. 1832.] . (F—r.)
249. Ferrum carbonicum gegen Neuralgia fa
eialis mit Erfolg angewendet von Dr. FrarrscH in Strie-
gau. — Kine verheirathete Dame von 36 Jahren, welche, man-
niglaltige hysterische Beschwerden abgerechnet, nie krank ge-
wesen war, wurde von einem äusserst heftigen Gesichtsschmerze be-
fallen. Derseibe nahm fast die ganze liuke Wange ein, ging jedoch
vorzüglich vom Jochbeine aus, wo er am heftigsten war. Er hatte,
durch allerhand deprimirende Gemüthsatlecte hervorgerufen, sich
anfangs nur mässig und in Zwischenräumen von mehreren Tagen
gezeigt, jetzt aber stellte er sich des Tags 4—6 mal ein und
war zu einer fast unerträglichen Höhe gestiegen. Wechsel der
Witteruug und Bettwärme hatten keinen nachtheiligen Einfluss
darauf; die äussern Bedeckungen der leidenden Wange zeigten
eine leichte Geschwulst und. die Conjunctiva bulbi oculi nach
heftigen und lange dauernden Anfällen eine schwache Röthe,
Den Schmerz selbst, der Anfangs wie Nadelstiche empfunden
worden war, beschrieb die Kranke meist bohrend, zuweilen je-
doch hatte sie das Gefühl, als ob das Gesicht mit Messern zer-
fleischt würde. Der Anfall kam meist plötzlich, oft durch die
geringste Bewegung der Gesichtsmuskeln veranlasst, während
äusserer Druck ihn nicht erregte; seine Dauer varlirte von eini-
gen Minuten bis zu einer Viertelstunde. Die Intermissionen wa-
ren ganz rein, und Pat. war überhaupt von andern Krankheits-
erscheinungen frei, F. wandte Blutegel, Senfpflaster, Kxtr,
bellad. mit Ung. alth., Linim. vol. camph., kalte Waschungen
von Solut. hydrarg. mur. corros. (gr.j auf 3) Wasser), Dover-
sche Pulver, Ag. lauroceras., Pillen aus For. zine., Kxtr. hyos-
cyam. und Pulv. val. aa., auch nach ScHencK’s Methode China
mit Opium nach einander an, allein höchstens nur mit lindern-
dem Erfolge. F. schritt daher zum Gebrauche des ferrum
carbon., das er in Pulverform olıne allen Zusatz, anfangs pro
dosi 1 Serupel alle 3 Stunden nehmen liess; stieg schon am
folgenden Tage bis zu 3ß damit, und nach wieder 24 Stunden zur
ganzen Drachme, von welcher Dosis 12 Pulver und. dann noch
4 Pulver zu 5jß% genommen wurden, so dass im Gamrzen 2 Unzen
5 Drachmen und 1 Serupel innerhalb 8 "Tage verbraucht worden
waren. Erst als F. bis zur Drachme gestiegen war, bemerkte
er Einwirkung des Mittels auf den Schmerz, welcher schon län-
gere Pausen machte und weit gelinder auftrat; beim Gebrauche
der letzten 4 Pulver verschwand er völlig und ist seit mehreren
Jahren nicht wieder gekehrt. — Mit demselben günstigen Er-
foige wandte F. das kohlensaure Eisen in 4 Fällen von Pro-
sopalgia rheumatica an. Der Schmerz hatte die rechte
oder linke Wange und zwar meist den Öber- oder Unterkiefer
und die Schläfengegend ergriffen, war reissend und zerrend,
wurde durch Bettwärme verschlimmert, durch rauhe, kühle Wit-
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