Full text: (4. Band = 1833, No 1-No 8)

300 1. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik, 
gemagerten war das eines ruhig Schlafenden, und Infiltrationen 
der Glieder waren. nicht bemerkbar, Vom Pylorus verbreitete 
sich eine krebshafte Degeneration über «den sehr ausgedehnten 
Magen. Die innere Fläche war mit ' schwärzlicher, krebshaft 
riechender Materie überzogen, und die Wände mit den nächsten 
Umgebungen, besonders mit dem Zwerchfelle verwachsen. Der 
Magen hatte überdies 2 Oeffnungen: die eine mit dickem Rande 
war mit der. Leber verwachsen und so unschädlich geworden, 
die andere randlose, deren Durchbruch den Tod bewirkt hatte, 
war ganz am Boden des Magens und .so gross, dass ein Daumen 
durchgesteckt werden konnte. . Dieser Fall beweist , wie schwer 
die Diagnose des weitgediehenen Magenkrebses ist, und hat auch 
durch die vom Kranken selbst gewählte Diät Interesse. [Med, 
Zeit. vom Vereine f. Heilkunde in Preussen, Nr. 13.) (K—e.) 
255. Zerreissung. der Milzz von Dr. DIEFFENBACH, 
Ein mässig starker, 39jähriger Mann fiel 3 Stock hoch mit dem 
Bauche auf. ein Treppengeländer herab, - blieb bewusstlos eine 
halbe Stunde liegen und wurde dann in die Charite . gebracht. 
Ueber den sugillirten Augenlidern war die Stirnhaut zerrissen, 
der Knochen aber nicht verletzt. Auf dem Bauche war die Haut 
gleichfalls sugillirt. Die Besinnung war unvollkommen, und nur 
durch Werfen auf die linke Seite und durch Drücken der Milz- 
gegend mit den Händen gab der Kranke Schmerzeu zu erken- 
nen. Das bleiche Gesicht war schmerzhaft verzogen, das Ath- 
men frei, Herzschlag und Puls schwach und leer. Eisumschläge, 
Liquor analepticus, Tinct. opü und Hautreize konnten den schleu- 
nigen Tod nicht verzögern. Bei der Section fand man ausser 
der Hautwunde an der Stirn keine weiteren Verletzungen, als 
dass im Hüus lienis mehrere tiefe Risse erschienen, und dass 
man hier mehrere grössere Gefässe zerrissen sah, Die Milz 
war reichlich mit geronnenem Blnte bedeckt, und die Bauch- 
höhle fasste 3—4 Quart röthliche, wässerige Flüssigkeit, die 
meist Blutmasse schien, in sich. [Med, Zeit, v. Vereine F. Heilk. 
in Preussen, 1833, Nr. 4] (K—e.) 
256. Geschichte eines nach aussen aufgebroche- 
nen Darmabscesses und der Folgen desselben; von Dr. 
CAamererR in Langenau. Ein von Jugend auf gesundes, starkes, 
regelmässig menstruirtes, 19jähriges Mädchen erkrankte, nachdem 
es längere Zeit eine ungewöhnliche Müdigkeit empfunden hatte, 
unter Erscheinungen einer Unterleibsentzündung. Es bekam 
nämlich heftige Schmerzen im Unterleibe, Fieberhitze, Ekel, 
Unruhe, Brechen und Verstopfung, und nachdem diese Zufälle 
5 Tage zugenommen hatten, wurde C. zu Hülfe gerufen. Die 
Kranke klagte, als er dieselbe sah, über die heftigsten Schmer- 
zen im Unterleibe, hatte fieberhaften, harten Puls, viel Durst, 
eine‘ weisse Zunge, Neigung zum Erbrechen, einige Male wirk- 
liches Erbrechen, und war verstopft. Bei Berührung schmerzte 
der Unterleib stark, und in der linken. Inguinalgegend war eine 
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