Full text: (4. Band = 1833, No 1-No 8)

848: I. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik, 
Entzündung, ob die Ablagerung einer arthritischen, psorischen, 
venerischen Schärfe den kranken Züstand hervorgebracht; so hat 
sich entweder innerhalb der Scheidenhaut des Nerven eine Menge 
Feuchtigkeit abgesetzt, oder die Scheidenhaut des Rückenmar- 
kes oder der Nerven ist verdickt, oder es findet eine Auflocke- 
rung und Anschwellung der Lendenwirbel Statt, wodurch die 
Foramina pro nervis lumbalibus verengert und diese Nerven ge- 
drückt werden, oder die Krankheit tritt unter dynamischem Cha- 
rakter auf. [Horn’s Archiv, 1832, Sept., Oct.]} (V—t.) 
202. Eiterbildung im Kehlkopfe mit glücklichem 
Ausgange; von Dr, MaArcısxowski in Posen. Ein Bauerbur- 
sche kam, der Erstickung nahe und mit pfeifendem , beklomme- 
nem Athem, in eine Krankenanstalt zu. Posen. Er wollte vor 
% Tagen nach Erkältung krank geworden seyn, stechende Schmer- 
zen am Halse und hohlen, kitzelnden Husten bekommen haben, 
worauf, unter allmählicher Verhinderung des Schlingens, ‚das 
Uebel immer gestiegen sey. . Die Eröffnung eines Abscesses auf 
der Cartilago thyreoidea, wobei viel Eiter ausfloss, brachte 
durchaus keine Erleichterung. Man dachte daher auf ein glei- 
ches Leiden auf der innern Fläche des Kehlkopfes und liess 
deshalb warme Breiumschläge machen und erweichende Dämpfe 
einziehen. Nach 12 sehr angstvollen Stunden hustete der Kranke 
sehr viel, erst rein gelben, dann mit Blut vermischten, stinken- 
den Eiter aus, worauf die Angst sogleich. schwand, die bisher 
heissere Stimme wieder klarer und kräftiger wurde, und der 
Kranke genas, [Aus amtl. Berichten: Med, Zeit. v. Vereine f. 
Heilk, in Preussen, Nr. 8.] (K—e.) 
258. ° Organische Fehler des Gehirns; von Dr. 
WoiFr. Vor Kurzem suchte ein 53jähriger Mann von kräftigem 
Körperbaue im Charitekrankenhause gegen einen heftigen perio- 
dischen Schmerz Hülfe. Das Uebel sollte im letzten Winter 
entstanden und nach und nach so gestiegen seyn, dass es end- 
lich die Fähigkeit zu. jeder Beschäftigung geraubt hatte. Der 
den ganzen Schädel einnehmende Kopfschmerz äusserte sich pe- 
riodisch und hinterliess bleibende Betäubung und Schwindel, wenn 
die Lage im Bette geändert werden sollte, Gesicht und Gehör 
waren schwach, und der Kranke konute nur unvollkommene Be- 
wegungen vornehmen und daher weder stehen noch gehen. Das 
Empfindungsvermögen war auffallend gemindert, und Koth und 
Urin gingen oft unwillkührlich ab. Ueberhaupt war ein Stupor 
zugegen, aus dem der Kranke nur darch äussere Veranlassungen 
geweckt wurde. Der Puls war selten, langsam, weich und klein. 
Ungeachtet ableitender Mittel steigerte sich der Sopor zum Coma, 
und nachdem ein apoplektischer Anfall ,. der die linke Seite 
lähmte, auf gewöhnliche Weise beseitigt worden war, brachte 
zwei Tage später ein neuer Schlagfluss den Tod. Bei der Se- 
ction fand sich rechts unter der harten Hirnhaut eine sackför- 
mige, hydatidenartige, 6 Zoll lange, 2} Zoll breite und 14 Zoll 
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