Full text: (4. Band = 1833, No 1-No 8)

N. Pathologie, Therapie und‘ medieinische Klinik 347 
ben war, hatte sich vor. 4 Tagen heftig erkältet, wonach indem 
rechten Ober- ‘und: Unterschenkel Schmerzen eingetreten waren, 
die sich später in dem rechten absteigenden schiefen Bauchmus- 
kel -fixirten, sich bis in die Inguinalgegend erstreckten und ‚ei- 
nen ungeheuern Grad erreichten. Der Kranke vermochte sich 
nicht  aufzurichten „- noch den. rechten Schenkel zu bewegen. 
Von den Symptomen der‘ Unterleibsentzündungen war nur eine 
schmerzhafte, sparsame Harnentieerung nebst Verstopfung vor- 
handen. Am 5. Tage,.an welchem.Sp. den Kranken- das erste 
Mai sah, waren die Gesichtszüge schon sehr: entstellt; in der 
Gegend des M. .abdom.: obliqg. extern. dextr. eine umschrie- 
bene, 2 Fäuste grosse; schwach fiuctuirende Geschwulst.. Die 
Haut war dunkelroth.;; die schmerzhafte Spannung derselben wurde 
durch ‚einen vorhandenen -Reizhusten ‚noch gesteigert.‘ Hieraus 
und aus‘ dem subinflammatorischen Urine, dem gereizten Pulse 
u..s. w. erkannte ;der Verf; die schon’ in Eiterung “übergegan- 
gene. Peritonitis musc.‘ Frank. Die- frühere Vernachlässigung, 
das hohe Alter des Kranken, die grelle Entzündungsröthe mit 
den: heftigen Schmerzen liessen den Verf. Gangrän befürchten, 
und die Behandlung wurde daher dahin gerichtet, dieser wo mög- 
lich vorzubeugen: Am % Tage, .an welchem‘ sich gelbe Blasen 
zuf der Geschwulst zeigten, öffnete der Verf, den Abseess, was 
er, wegen nur geringer Fluetuation, bisher. verschoben : hatte, 
und entleerte eine‘ Menge stinkende Jauche, wonach er die Höhle 
mit Charpie ausfüllen und ein’ saturirtes Chinadecoet umschlagen 
liess. Der schwache Kranke mit mattem: Pulse bekam ‚während 
der Eiterentleerung Anwandlungen von Ohnmacht, die ‚durch: ei- 
nige Gaben Essignaphtha beseitigt. wurden, und da die. frühere 
Entzündung nun ganz verwischt :war, einen Baldrianaufguss mit 
Kampher und Naphtha.‘ Trotz der: schlechtesten Prognose wurde 
Patient mittelst dieser: und ähnlicher Mittel nach 8: Wochen 
glücklich hergestellt, starb aber ein Jahr darauf an Phthisis pi- 
tuitosa. [Heidelberger kl. Annalen, Bd. 8, Hft. 3.) : (H—r.) 
250. Ein Asthma Millari beobachtete Dr. DAHLENKAMP 
an einem zweijährigen, übrigens gesunden Kinde.. Das. Uebel 
war, ohne bekannte Ursache, ;des Nachts plötzlich. entstanden 
und offenbar rein krampfhafter Natur.‘ Acht Pulver; jedes zwei 
Gran Moschus und: ebensoviel Zink. enthaltend, und jede Stunde 
eins gegeben, wie auch. ein Klystier‘ von Asa, foetida: hoben das 
Vebel ‚schnell... Allein :es blieb. ein: pfeifender, ängstlicher Hu- 
sten, kurzer Athem :und gänzliche‘ Appetitlosigkeit zurück, und 
man fürchtete einen Rückfall. : Durch ein gegebenes Brechmittel 
wurden Kartoffel-: und“ Rindfleischstückchen,.. weiche das Kind 
nach: gehobenem Asthma: genossen, zu Tage‘ gefördert. ‘. Nun 
folgte Genesung. : [Horn’s Archiv, 1832, Sept., Oct.) (V—t.) 
251.  Myelitis Lumbalis;. von Dr. StEGMANN. Das 
Uebel besteht in einem Leiden des Rückenmarkes und der gros- 
sen Schenkelnerven.. Abgesehen davon,-ob eine vorhergegangene
	        
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