346 1. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik.
heit finden durch den Leichenbefund eine. vollkommene Erklä-
rung. Schmerz im Kreuze und im rechten Kniee waren die ein
zigen Symptome der schon Jahre lang bestehenden Eiterung in
der rechten Seite der Beckenhöhle. Im rechten Hypochondrium
erregte der Kiter eine entzündliche Reizung des Bauchfells und
gastrisches Fieber mit Gelbsucht unter der Form der herrschen-
den Intermittens. Die Zeichen der heftigen, jedoch localen Pe-
ritonitis dauerten , bis. das Bauchfell durchbohrt war, worauf die
Schmerzen und die übrigen Symptome bis zum 10. Tage nach-
liessen. Nun erfolgte der Eitererguss in die Bauchhöhle, den
Patient nur etwa 48 Stunden überlebte. ‚[Casper’s Wochenschrift
für die gesammte Heilkunde, 1833, Nr. l.] (H— 1.)
248. Ungewöhnlich grosses Aneurysma am Bo-
gen der Aorta; von Dr. Heyreider. Ein 40jähriger , den Ein-
füssen der Witterung sehr bloss gestellter Schlächter empfand
seit mehreren Jahren heftige, immer quälender werdende Schmer-
zen. in der linken Schulter, . die man als rheumatisch - gichtische,
doch ohne Erfolg, behandelte. Der ungeduldige Kranke, der
niemals in Baccho ei Venere Excesse begangen haben wollte,
wechselte wiederholt seine Aerzte ‚und fiel. auch Quacksalbern
in die Hände, die ihn meist mit excitirenden Mitteln quälten,
Im August 1831 fühlte er plötzlich zwischen der 2. und 3. Rippe
der linken Seite eine wallnussgrosse Geschwulst, die bei nähe-
rer Untersuchung pulsirte, und zwar isochronisch mit den Schlä-
gen der Speichenarterien, Die Geschwulst nahm täglich zu, der
Kranke magerte sehr ab, litt an Beängstigungen und musste im
Bette sitzen. Der Appetit war gut, aber die Verdauung lang-
sam, schwach; ‚ein Diätfehler brachte Schwerathmigkeit, Schmer-
zen in der Geschwulst und Husten hervor. Doch minderten sich
diese Zufälle auf antiphlogistisches Verfahren. Im April 1832
starb der Kranke plötzlich. Die im geraden Durchmesser 1 Fuss,
im queren 1} Fuss haltende Geschwulst ging bis zu der linken
Schulter, dem linken Schlüsselbeine, der Mitte des Brustbeins
und der %. Rippe. Die 2. cariöse Rippe war in der Mitte ganz
zerstört, die 1. und 3. nur in der einen Längenhälfte cariös,
die Brustmuskeln geschwunden. Der Arecus aortae glich dem
angefüllten Querdickdarme eines Erwachseneu. Aeusserlich sah
man. hier mehrere Verknöcherungspunkte. Die Wände des aneu-
rysmatischen Sackes waren fest, nicht durchbrochen , nach vorn
mit der Pleura verwachsen, und in der Geschwulst fanden sich
2 Maass Blut. . Die rechte Lunge war gesund, die linke zusam-
mengedrückt, sehr klein, und der linke Arm angeschwollen. [Med,
Zeit. v. Vereine für Heilk, in Preussen, Nr. 11.] (K—e.)
249. Peritonitis muscularis P. FrANKITz, wel-
che in Gangrän endigte; Krankengeschichte nebst Bemer-
kungen von Dr. SeieLmann in Birstein. Ein 58jähriger, sehr
geschwächter Mann, den der Verf. vor 34 Jahren an Bronchitis
behandelt hatte, nach welcher Asthma Ppituitosum zurückgeblie-
be!
rec
die
kel
ne!
nic
Vo
gel
ha
M:
G
be;
H:
du
Ul;
ge
dr
ii.
a.
4
Dr
11
‚e
4