Full text: (4. Band = 1833, No 1-No 8)

14. Pathoiogie ,, Therapie und medieinische Klinik. 329 
Jeckige, in 3—5 parallelen‘ Streifen neben einander liegende 
Gruben darstellten. Auf und um diese Filecke war die sonst 
nicht veränderte Schleimhaut ‚so anfgelockert und erweicht, dass 
man sie leicht abziehen konnte. War dies geschehen, und wurde 
sie auf einer Glasplatte unter einem zusammengesetzten Mikro- 
skope betrachtet, so sah man auf den- elliptischen Flecken, ih- 
rer Undurchsichtigkeit. wegen, nichts deutlich, im Umfange aber 
zeigten sich die. Darmzotten sehr schön und zwar wie gewöhn- 
lich, ‚nur dass das freie rundliche Ende bei einigen mehr an- 
geschwollen, bei andern mit warzenförmigen, dunkeln Knötchen 
besetzt, bei andern abgestumpft (wohl nur umgebogen) erschien. 
Gefässe und. Oeffnungen zeigte auch die stärkste Vergrösserung 
nicht. Als die Darmhäute präparirt wurden, war nicht nur die 
Schleimhaut , sondern auch die Gefässhaut ganz von gelbem Pig- 
ment durchzogen, die Muskelhaut aber überall, wie gewöhnlich, 
blassroth. — Die rosenartige Entzündung am rechten Fusse bie- 
tet.: einen. wichtigen ‚ Vergleichungspunkt zwischen diesem und 
dem vorigen Falle und. lässt, da auch gleichzeitig andere, öffen- 
bar ‚gastrische ‚Fieber vorkamen, auf eine. dem Wesen nach ähn- 
liche ‚Natur desselben schliessen. Allein. worin bestand wohl die 
Ursache des. 80 ganz verschiedenen Verlaufes und der eigenen 
Erscheinungen. im Leben und Tode? Am besten ergiebt sich 
dies, .wenn, man ‚die verschiedenen Symptomenreihen, und ihr 
Verhältniss unter ‚einander mit der Anlage der Kranken ver- 
gleicht. In allen der hier mitgetheilten Fälle kann man 2 Haupt- 
reihen, entzündliche und gastrische Zufälle, unterschei- 
den, zu denen sich meist noch nervöse in verschiedenen Gra- 
den fanden. In den beiden letztern Fällen waren die entzünd- 
lichen, rücksichtlich auf Ort, Beschaffenheit und Ausgang, sich 
ziemlich gleich. Da aber im unglücklichen ihr Umfang geringer 
war und die brandige Zerstörung minder eingriff, so kann der 
allgemeine Tod nicht Folge des partiellen seyn. Auch darf nan 
im Jetztern Falle das Nervenfieber nicht vom Brande herleiten, 
da es in jenem, wo. der Brand stärker war, ganz fehlte. Da- 
gegen bieten die gastrischen Erscheinungen einen wesentlichen 
Unterschied. Im vorletzten, so wie in den früheren Fällen wa- 
ren die abscheidenden Unterleibsorgane, besonders die Leber 
ganz thätig, die gastrischen Zufälle bildeten. sich mehr oder 
weniger vollständig aus, und die Krisen erfolgten gehörig. Im 
letzten Falle stockten die Abscheidungen im Unterleibe, und die 
auf regelmässiges Fortschreiten derselben deutenden Zeichen fehl- 
ten. Doch zeigte eich auch keine entzündliche Reizung als Ur- 
sache dieser Hemmung. Dagegen fanden sich nach dem Tode 
die oben angeführten krankhaften Veränderungen der Darm- 
häute, die man als. icterischen Zustand bezeichnen kann, 
der an verschiedenen Stellen einen verschiedenen Grad hatte 
und eben so als Uebertragung der kritischen Function 
der Leber auf die Darmhäute anzusehen ist, als die all-
	        
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