Full text: (4. Band = 1833, No 1-No 8)

II. Materia medica und Toxikologie. 27 
auf nicht runde Flächen, z. B. das Rückgrat, die Fusssohlen u. 
s. w. bedient sich der Verf. einer eben so langen und breiten, 
flachen, nicht gebogenen Platte, in deren Hülsen der isolirte 
Griff eingesetzt werden kann; Dieses Werkzeug lässt sich auf 
zweierlei Art anwenden. Will man Funken ziehen, so wird der 
Kranke isolirt, er nimmt die Kette des ersten Leiters in eine 
Hand, der leidende Theil wird mit Flanell überzogen, und, wäh- 
rend die Scheibe gedreht wird, darüber mit der Blechplatte, 
die aber der Operateur in diesem Falle am Blechtheile des Grif- 
fes anfassen muss, ganz leise hin- und hergestrichen. Will 
man aber durch dieses Instrument die Funken in den kran- 
ken Theil überspringen lassen, so wird der Kranke nicht isolirt, 
auch nicht mit dem ersten Leiter in Verbindung gesetzt, son- 
dern die Kette des letzteren wird an einen Arm des Bügel- 
eisens befestigt, und der Operateur, der jetzt den gläsernen 
Theil des Griffes in die Hand nimmt und mit der andern Hand 
sich mit dem Kranken in Verbinduug bringt, verfährt übrigens 
eben so, wodurch der elektrische Strom in unzähligen Funken 
überspringt und in den leidenden Gebilden die heilsamsten, ge- 
linden Erschütterungen bewirkt. — Die besten Erfolge sah der 
Verf. von der Anwendung der Elektricität in folgenden krank- 
haften Zuständen: Bei Paralysen, bei dem schwarzen Staar von 
Lähmung des Sehnerven, bei dem anfangenden granen Staar, 
bei Augenentzündungen, bei Rheumatismus und Gicht, bei 
(besonders rheumatischem) Zahnweh, bei krankhaft unter- 
drückten Menstruation, bei der Taubheit rheumatischen oder 
paralytischen Ursprunges, bei rheumatischem, einseitigem 
Kopfweh, bei dem Gesichtsschmerz, bei KEingeweidewürmern, 
besonders dem Bandwurm, und bei Atonie der Unterleibseinge- 
weide, wodurch Hartleibigkeit, Blähungen u. s. w. erzeugt wer- 
den. Jeder dieser Zustände erfordert indessen eine eigene An- 
wendung der Elektricität. Bei Paralysen z. B. dient das Fun- 
kenziehen oder Ueberleiten durch Flanell und zuletzt einige ge- 
linde Schläge vom ersten Grade des Elektrometers vermittelst 
der elektrischen Zange; bei dem schwarzen, sowie dem an- 
fangenden grauen Staare das Ueberleiten des elektrischen 
Stromes durch die Holzspitze in das geöffnete Auge und ab- 
wechselnd das Funkenziehen bei dem isolirten Kranken an den 
geschlossenen Augen und dem Umfange der Augäpfel,, beson- 
ders der Stelle des Supraorbitalnerven; bei Augenentzün- 
dungen, besonders rheumatischer Art, sowie bei durch An- 
strengung oder sonst geschwächten Augen das sanfte Einströmen 
durch die Holzspitze; gegen Rheumatismus und Gicht an- 
fangs das elektrische Bad, dann die Anwendung des Bügeleisens 
und der elektrischen Bürste; gegen Zahnweh das Funkenzie- 
hen mit der Blechplatte durch Flanell; gegen Menostasie das 
blosse elektrische Bad und das Funkenziehen durch Flanell mit 
dem Bügeleisen auf die Uteringegend, auch, in hartnäckigen Fäl-
	        
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