Full text: (4. Band = 1833, No 1-No 8)

Il. Chirurgie und Ophihalmologie, 293 
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nehmen. Später wurden die Schwefelbäder zu Baden bei Wien 
gebraucht, und jetzt sind, wiederholter Magenfieber ungeachtet, 
7 Finger völlig geheilt, auch ist die freie Bewegung. im Jinken 
Ellenbogengelenke, wenn auch in geringer Menge noch immer 
Jauche ausfliesst, wiederhergestellt. Meidet der Knabe Diätfeh- 
ler, so lässt sich wohl im nächsten Sommer seine völlige Hei- 
lung mit Gewissheit erwarten. [Allgem. med. Zeitung, 1833, 
Nr. 3.) (K — e.) 
223. Ueber Rückgratskrümmungen. Um die Ursa- 
she und Natur dieser Uebel zu erforschen,‘ empfiehlt Symp be- 
sonders auf folgende den Anfang derselben begleitende Umstände 
zu achten: 1) Diese Uebel kommen fast ausschliesslich bei Frauen- 
zimmern vor, welche während der Zeit der Neigung zu densel- 
ben viel mit Dingen beschäftigt sind, die zur Modeerziehung 
gehören, oder die zur sitzenden Lebensart verbannt sind und 
ihre Körperkräfte nicht sehr anstrengen können. 2) Sie afficiren 
meist diejenigen am heftigsten, die schwach sind oder ein phleg- 
matisches Temperament haben. Solche Individuen sind zwar 
gross und stämmig, sehen aber blass aus, sind schlaff und zu 
krankhaften Zuständen von Schwäche geneigt. 3) Bei übrigens 
gleichen Umständen treten diese Uebel am zuverlässigsten ein 
und machen die raschesten Fortschritte, wenn der Rumpf im- 
mer in gebogener Stellung gehalten wird. Demnach scheint die 
Prädisposition zu diesen Krümmungen in einer schwachen Con- 
stitution zu liegen und die Veranlassungsursache in Umständen 
zu bestehen, welche besonders die Schwäche des Rückgrates 
und die Beugung desselben durch die Stellung vermehren, in 
die sie dasselbe versetzen. Die Stärke des Rückgrates hängt 
zum Theil von den. dasselbe zusammensetzenden Muskeln ab, 
Alle Muskeln aber verlangen zur Erhaltung ihrer Stärke öftere 
Uebung. Beim Zeichnen, Spielen, Nähen und dergleichen Be- 
schäftigungen jedoch wird der Rumpf, während die KExtremitä- 
ten in ihren Bewegungen nicht beschränkt sind, vollkommen fest 
in einer Stellung, und zwar oft in einer gekrümmten gehalten 
and oft noch durch steife Kleider zusammengedrückt. Die äus- 
serst schwachen Mnskeln des Rückens können dann, wenn das 
Rückgrat durch die Schwere des Kopfes und der obern Exire- 
mitäten, oder durch Beschäftigung gebeugt ist, nicht mehr die 
aufrechte Stellung desselben erhalten. Es nimmt daher eine 
permanente Krümmung an, und dann wirkt die in Erweichung 
der Knochen bestehende Prädisposition mit allem Nachdrucke, 
da der auf der Wirbelsäule haftende Druck desto grössere He- 
bel erhält, je mehr sich diese beugt. Bei zunehmender Ver- 
krümmung werden die Brust- und Unterleibsorgane mehr und 
mehr gedrückt und verschoben und die Functionen derselben 
gestört... Der ganze Organismus leidet, und die minder gut ge- 
nährten Knochen. leisten weniger Widerstand. .— Kommt jetzt 
der Kranke einem Maschinenmacher in die Hände, der das schwa-
	        
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